(zg) Die Landtagsfraktion der Grünen hat heute das Positionspapier „Impulse für eine grüne Handwerkspolitik“ vorgestellt. Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) teilt den überwiegenden Teil der Forderungen und Vorschläge.
„Wir begrüßen, dass sich die Grünen-Fraktion zu Beginn des neuen Jahres so intensiv mit dem Handwerk befasst hat und sehen das Positionspapier auch als Einladung, den gemeinsamen Austausch noch weiter zu vertiefen. Insbesondere die Impulse zur Fachkräftegewinnung, der energetischen Gebäudesanierung und der Fortsetzung der Zukunftsinitiative `Handwerk 2025“ können wir nur unterstützen“, sagt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold. Das von den Grünen initiierte, gemeinsame Projekt „Frauen im Handwerk“ sei ein Erfolg und werde deshalb erfreulicherweise bis 2021 fortgeführt. Reichhold: „Auch über die Anerkennung der Leistungen der Handwerksbetriebe bei der Integration von Geflüchteten freuen wir uns.“
Wichtig aus Sicht des Handwerks: Im neuen Fach Wirtschaft, Berufs- und Studienorientierung müssen die Lehrkräfte frühzeitig das Handwerk miteinbeziehen und darauf fachlich ausreichend vorbereitet werden. Die praxisnahe Ausgestaltung des Fachs sei entscheidend, so Reichhold: „Deshalb werden wir gemeinsam mit dem Kultusministerium eine anerkannte Fortbildung für Lehrkräfte an allgemeinbildenden Schulen entwickeln.“
Die Einführung der Meisterprämie und der Meistergründungsprämie war für das Handwerk ein wichtiges Signal, um die Attraktivität der Ausbildung zu erhöhen und so mehr Fachkräfte zu gewinnen. Auch die große Bedeutung der Digitalisierung für eine zukunftsgerichtete und moderne Ausbildung sieht das Handwerk. Hierfür seien aber fortlaufend Investitionen notwendig, die die Kammern und Verbände stemmen müssten. Reichhold: „Wir prüfen ständig unsere Angebote in unseren Bildungsstätten auf finanzielle Optimierung. Die völlig zu Recht von den Grünen eingeforderte Digitalisierungs- und Technologieoffensive führt neben den Personalkosten aber zu einer Kostenbelastung in der Ausstattung. Wichtiger erscheint uns in diesem Zusammenhang, dass Angebote der Gewerbeschulen und unserer überbetrieblichen Bildungsstätten sich an ihren gesetzlichen Auftrag halten und keine Wettbewerbssituation aufgebaut wird – keine konkurrierenden, sondern sich ergänzende, aufeinander abgestimmte Angebote sind in der Aus- und Fortbildung zielführend.“ Dies gelte auch für die Forderung nach mehr Lernfabriken 4.0.
Quelle: Marion Buchheit