Symphoniekantate von Felix Mendelssohn Bartholdy
Anlässlich des 25-jährigen Bestehens findet am Sonntag, 07.10.2012, 18 Uhr in der Evangelische Stadtkirche Sinsheim ein festliches Jubiläumskonzert statt.
Eines der schönsten Gebete der christlichen Kirchen ist das „Te Deum“, der große Lobpreis. Für die Komponisten aller Epochen war und ist dieser Text eine Herausforderung, aber auch zugleich ein Ansporn, zur größeren Ehre Gottes
höchste Leistungen zu vollbringen, um die Herrlichkeit Gottes mit allen von ihm geschenkten Fähigkeiten und Gaben zu preisen.
Mendelssohns „Lobgesang“ zählt wie Mozarts „Te Deum“ zu den Meisterwerken der sakralen Vokalkomposition. Es ist ein Werk der Romantik mit großem Orchester und dementsprechend großer Besetzung im gemischten Chor. Unsere Aufführung findet am 07.10.2012 in der evangelischen Stadtkirche Sinsheim statt.
Die Symphoniekantate entstand 1839/40 als vorletzte der fünf Symphonien Mendelssohn Bartholdys. Mendelssohn beschreibt seinem Freund Klingemann das Werk so: „eine Symphonie für Chor und Orchester … erst 3 Symphoniesätze, an
welche sich 12 Chor- und Solosätze anschließen; die Worte aus den Psalmen, und eigentlich alle Stücke, Vokal- und Instrumental-, auf die Worte „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn“ komponiert; du verstehst schon, daß erst die Instrumente in ihrer Art loben, und dann der Chor und die einzelnen Stimmen“.
Den Auftrag zur Komposition erhielt Mendelssohn vermutlich 1839 vom Rat der Stadt Leipzig. Die Uraufführung des Werkes fand anlässlich der Feiern zum 400. Jubiläum der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch
Johannes Guttenberg am 25. Juni 1840 in der Leipziger Thomaskirche unter Leitung des Komponisten statt. Später erweiterte Mendelssohn das Werk noch um einige weitere Sätze. Die zweite Fassung des Werks erklang erstmals am 3.
Dezember 1840 in Leipzig. Wir führen die zweite Fassung auf, die etwa 55 Minuten dauert.
Den Text des Werks stellte der Komponist aus Bibelzitaten und Teilen des evangelischen Kirchenliedes „Nun danket alle Gott“ zusammen. Mendelssohn folgt damit der Tradition der Oratorien des 18. Jahrhunderts. Zwischen den großen, von protestantischem Ernst erfüllten Chorsätzen erklingen beschauliche Solistenstücke. Das Werk hat eine Nacht-Tag-Symbolik, die die Bedeutung eines inhaltlichen Wendepunktes hat. Erst die nach finsterer Nacht und Orientierungslosigkeit eingetretene Taghelle verleiht dem daraufhin ungehemmt losbrechenden „Lobgesang“ des Chores die nötige Strahlkraft. Immer noch höher türmen sich die Klangmassen auf, und der Chor arbeitet entsprechend noch engagierter.
Quelle: Vokalensemble Sinsheim