Bericht »Bunt & Stark« zur Lebenssituation queerer Menschen in Baden-Württemberg veröffentlicht
LSBTIQ*-Menschen sind in verschiedenen Lebensbereichen nach wie vor Diskriminierung und Gewalt ausgesetzt. Nach Analysen des Statistischen Landesamtes wurden 45 % der Teilnehmenden einer Onlinebefragung in den letzten 12 Monaten aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder geschlechtlichen Identität diskriminiert. Drei von vier befragten LSBTIQ*-Personen haben in diesem Zeitraum Gewalt gegen sich oder ihre Gleichbehandlung erfahren.
Der jetzt veröffentlichte Bericht »Bunt & Stark« der FamilienForschung Baden-Württemberg (FaFo) im Statistischen Landesamt im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration untersucht die Lebenssituation von LSBTIQ*-Menschen in Baden-Württemberg. »Die Datengrundlage zur Erforschung der Lebenslagen von LSBTIQ*-Personen ist lückenhaft. Mit der Onlinebefragung ›Bunt & Stark‹ haben wir dazu beigetragen, diese Lücke zu schließen und die Lebensrealität und Bedürfnisse von LSBTIQ*-Personen in Baden-Württemberg sichtbar zu machen«, erklärt die Präsidentin des Statistischen Landesamtes, Dr.Anke Rigbers. Weiter ergänzt sie: »Die Zahlen zeigen, dass LSBTIQ* Personen in den einzelnen Lebensbereichen Gesundheit, Bildung und Familie teilweise positive Erfahrungen machen, aber dass herausfordernde und diskriminierende Situationen weiterhin häufig vorkommen.«
Laut der Befragung ist Diskriminierung oftmals das Resultat von unzureichend geschultem Personal, Unwissenheit oder Unsicherheit. Die Situation verbessern könnte daher weiterhin die Stärkung von gesellschaftlicher Akzeptanz durch Sichtbarkeit und Aufklärung sowie die Verbesserung der rechtlichen Situation von LSBTIQ*-Menschen. Die Ergebnisse der Befragung fließen in die Weiterentwicklung des Aktionsplans »Für Akzeptanz gleiche Rechte Baden-Württemberg« des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg ein.