Rund 47 600 Tonnen weniger Gemüse geerntet
Das Gemüsejahr 2018 war im Südwesten einmal mehr durch einen außergewöhnlichen Witterungsverlauf geprägt. Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg feststellt, wurde 2018 auf einer Gemüseanbaufläche von 12 250 Hektar (ha; −1,6 %) mit einer Erntemenge von gut 291 200 Tonnen (t) insgesamt 14 % weniger Gemüse geerntet als im Vorjahr.
Dies ist insbesondere auf den Freilandanbau zurückzuführen, der mit 11 819 ha (−2 %) eine um 18 % geringere Erntemenge hervorbrachte. Die Gemüsepflanzen litten bereits in der Wachstumsphase unter der starken Trockenheit und Hitze, wovon insbesondere die Kohlarten stark betroffen waren. Bei Weißkohl wurde gegenüber dem Vorjahr mit 54,7 t/ha rund ein Drittel weniger geerntet. Zusätzlich trug die deutlich reduzierte Anbaufläche von 550 ha (−15 %) zur geringeren Erntemenge von 24 000 t (−45 %) bei. Rotkohl erzielte 43,1 t/ha (−27 %) auf 185 ha. Auch beim Wurzel- und Knollengemüse wirkte sich die Trockenheit deutlich aus. Speisezwiebeln erbrachten rund ein Viertel weniger Ertrag bei einer Fläche von 482 ha (−17 %). Bei Roten Rüben lag die Ertragsreduktion mit 39,4 t/ha rund ein Fünftel unter dem Vorjahr, wobei die Fläche auf 304 ha (+21 %) ausgedehnt wurde. Auch die Möhrenproduktion lag bei einer Anbaufläche von rund 1 000 ha mit 48 200 t und einem Ertrag von 47,9 t/ha (−13 %) deutlich unter dem Vorjahresniveau. Beim Fruchtgemüse konnten insbesondere Zucchini mit 32,4 t/ha (+7 %) und Einlegegurken mit 91,6 t/ha (+14 %) im Ertrag zulegen. Dagegen waren bei den anbaustärkeren Fruchtgemüsearten Zuckermais (7,2 t/ha; −27 %) und Speisekürbissen (16,3 t/ha; −24 %) starke Verluste bei der Produktion zu verzeichnen. Während 2018 weniger Speisekürbisse im Anbau waren (719 ha; −14 %) wurde Zuckermais wieder auf 1 057 ha (+12 %) ausgedehnt. Etwas weniger bedeutend waren die Ertragseinbußen bei den Salaten (2 340 ha), insbesondere bei Flächen mit der Möglichkeit zur Bewässerung. Den geringeren Erträgen von 4,1 t/ha bei Feldsalat (−14 %) und Endivien (42,8 t/ha; −16 %) stand ein Plus bei den Erträgen von Eissalat von 40,4 t/ha (+14 %) und Radicchio 27,7 t/ha (+17 %) gegenüber.
Spargel konnte auch 2018 mit einer Anbaufläche von 2 861 ha die Position als „Königin der Gemüse“ behaupten und durch Zuwächse bei den Junganlagen (+79 ha) sogar weiter ausbauen.
Im geschützten Anbau, in Folientunneln und Gewächshäusern, wurden auf 431 ha (+7 %) insgesamt 34 720 t und damit rund 31 % mehr Gemüse produziert als im Vorjahr. Auch hier erwies sich eine ausreichende Wasserversorgung als vorteilhaft und erbrachte bei Tomaten und Salatgurken mit 177,6 t/ha bzw. 170,7 t/ha ein ordentliches Ergebnis. Aber auch im geschützten Anbau litten einzelne Kulturen unter der Hitze, wie zum Beispiel Radieschen, die nur ein Ertragsniveau von 20,9 t/ha erreichen konnten.
Quelle: Statistisches Landesamt Baden Württemberg