(zg) Mit einem 3:1-Sieg im Rücken fährt die TSG zum Rückspiel in der Bundesliga-Relegation nach Kaiserlautern (heute um 20.30 Uhr). Dort wird die Mannschaft ein Hexenkessel erwarten. „Auf dem Betzenberg herrscht immer eine große Stimmung“, sagte 1899-Cheftrainer Markus Gisdol auf der Pressekonferenz vor der Partie am Samstagmittag.
„Aber mehr als schreien können die Fans nicht. In Bremen und Dortmund haben die Jungs auch vor einem frenetischen Publikum bestanden“. Anders gesagt – die Wahrheit liegt auf dem Platz. Dort will Gisdol seine Mannschaft voll fokussiert sehen. „Das Gegentor im Hinspiel hat bei allen die Sinne geschärft“, erklärte Gisdol. Er habe mit seinem Trainerteam einige Dinge, die ihm am Donnerstag nicht gefallen hatten, deutlich angesprochen. „Wir haben sicherlich nicht unser bestes Spiel gemacht. Da ist Luft nach oben. Es gibt Sachen, die können und müssen wir besser machen.“
Die Partie in der Pfalz geht er mit einem Credo an, das immer gelte: „Hart in der Sache, aber fair in der Art.“ Es könne ein ruppiges Spiel entstehen, aber darauf sei seine Mannschaft eingestellt, so der Trainer. Die Marschroute für Montag ist noch nicht festgezurrt – Gisdol will sich mit seinen Führungsspielern besprechen. „Von außen hat man immer eine bestimmte Sicht der Dinge, aber um sich weiterzuentwickeln, ist ein Dialog mit den Spielern wichtig. Ich werde vor der Begegnung noch Gespräche führen. Die Erfahrungen, die die Jungs auf dem Platz machen, das Gefühl, das sie während eines Spiel entwickeln, wollen wir in der Vorbereitung nutzen“, so Gisdol.
Glücksfall Champions-League-Finale
Personell kann er dabei fast aus dem Vollen schöpfen. Jannik Vestergaard und Koen Casteels, die beide das Spiel am Donnerstag mit leichten Blessuren beendet hatten, sind uneingeschränkt fit. Einen Einsatz von Daniel Williams und Tobias Weis – beide fehlten am Donnerstag – hält Gisdol für wenig wahrscheinlich. „Da bin ich skeptisch“, erklärte er.
Wichtig sei, die letzten Prozentpunkte aus der Mannschaft herauszukitzeln, dabei aber nicht zu überziehen. „Wir müssen uns bei allem Druck die Lockerheit bewahren“, so Gisdol. Dabei ist das Champions-League-Finale am Samstagabend zwischen Bayern München und Borussia Dortmund ein Glücksfall. „Ich freue mich, dieses Spiel einfach zu genießen und denke, dass auch die Spieler vor ihren Fernsehern sitzen werden. So kommen alle kurz aus diesem Tunnel der vollkommenen Fokussierung auf unser Spiel heraus“, sagte Gisdol. Das sei von großer Bedeutung. „Wenn du immer nur im Tunnel bist, verlierst du am Ende an Aufmerksamkeit“.
In den „Tunnel“ wollen sich 1899-Profis und Trainer dann am Sonntagmittag mit dem Abschlusstraining begeben. Danach geht es ins Hotel und am Montagmorgen „gibt es noch ein kurzes Anschwitzen“. Dann werden alle nur nach an die Partie am Abend denken…
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim