Flüchtlingsstrom aus Ungarn kommt heute auch in Deutschland an. Baden-Württemberg nimmt rund 900 Menschen auf.
Das Innenministerium bittet um dringende Hilfe. Die völlig erschöpften Menschen brauchen sofort Unterkunft und eine geordnete Erstversorgung. Rotes Kreuz sowie die Vertreter der Stadt und Messe Sinsheim sind sich einig, dass diese neue Extremsituation sofortiges Handeln abverlangt und nehmen weitere Flüchtlinge auf. Maximalbelegung wird auf 1500 Betten ausgeweitet.
Die Situation in Ungarn spitzt sich weiter zu. Viele Menschen machen sich zu Fuß auf den Weg in Richtung Westen nach Österreich und kommen dort teils völlig erschöpft an.
„Baden-Württemberg wird rund 900 der über Wien ankommenden Menschen aufnehmen“ so Hermann Schröder, Landesbranddirektor, der am Samstag von Seiten des Innenministeriums das Gespräch mit den Verantwortlichen vor Ort in Sinsheim suchte und um weitere Unterstützung bat.
„In dieser neuerlichen Notsituation müssen wir handeln“ so sind sich alle Beteiligten einig. Die Strukturen in der Unterkunft in Sinsheim sind erprobt und belastbar. Dies ist sicher auch der schrittweisen Erweiterung geschuldet. Die Stimmung ist auf Helfer- und Bewohnerseite vor Ort nach wie vor ruhig, geordnet und respektvoll. Die Menschen sind dankbar und bringen sich auch unterstützend ein.
„Im Eiltempo wurde seit gestern Mittag um 14 Uhr die Infrastruktur erweitert, neue Quartiere geschaffen, Lebensmittel geordert, Ärzte- und Betreuungsteams zusammengestellt.“ berichtet Jürgen Wiesbeck, Kreisbereitschaftsleiter des Roten Kreuzes Rhein-Neckar/Heidelberg e.V. von den anlaufenden Aktivitäten.
Von Wien aus werden die Menschen mit Sonderzügen in Stuttgart ankommen. „Zunächst gingen wir von einer Ankunft der Menschen im Laufe Nacht zum Sonntag aus.“ berichtet Caroline Greiner, Kreisgeschäftsführerin des Roten Kreuzes Rhein-Neckar/Heidelberg e.V.. Deshalb galt es alle Vorbereitungen bis zum Samstagabend abgeschlossen zu haben, was auch dank unserer vielen Einsatzkräfte gelang. „Wir rechnen mit zum Teil sehr erschöpften Menschen“ so Greiner weiter. Daher werden insbesondere Betreuungspersonen, Ärzte und medizinisches Fachpersonal vor Ort sein.
Am Sonntagmorgen um 9:20 Uhr kam dann der Erste von sechs erwarteten Bussen in Sinsheim an. Die Messehalle 6 wird im Laufe des Vormittags dann mit maximal 1500 Menschen belegt sein. Dennoch, und das bestätigte des Innenministerium ebenfalls erneut, handelt es sich um eine zeitliche begrenzte Notunterkunft bis zum 14. September 2015.
Ein Dank geht an dieser Stelle auch nochmals an alle Spender, Unterstützer und Helfern des DRK Kreisverbandes!
Quelle: Caroline Greiner