Schreiben der Bahn mit Aufforderung zur Kündigung hatte Irritation bei Nutzern der verbundübergreifenden Monatskarte ausgelöst.
(zg) Vor wenigen Tagen flatterte bei den Nutzerinnen und Nutzern der AboPlus-Karte des VRN ein Brief in den Kasten, der für erheblichen Wirbel sorgte. Denn die DB Vertrieb GmbH forderte in dem Schreiben auf, das Abo zu kündigen und zum bwTarif zu wechseln, der ab Dezember auch für Zeitkarten zur Verfügung steht [siehe Anlage]. Der Haken bei der Sache: das wäre für die meisten ÖPNV-Nutzer:innen deutlich teurer geworden, denn die beiden Landkreise subventionieren die verbundübergreifenden Fahrten im jeweils anderen Verbund mit der Hälfte des Betrages.
Als der Grüne Landtagsabgeordnete des Wahlkreises Sinsheim, Hermino Katzenstein, davon erfuhr [am heutigen Montag, dem 16.11.], reagierte er prompt und bat das Verkehrsministerium in Stuttgart um Stellungnahme. Dieses reagiert ebenso prompt und konnte dem Verkehrsexperten der Grünen Landtagsfraktion noch am gleichen Tag erfreuliches vermelden:
„Bei den Zeitkarten gelten auf einer Verbundgrenze überschreitenden Relation weiterhin sowohl die BW-Tarif-Zeitkarte also auch eine Kombination von Verbundzeitkarten. Im Fall des Kombitickets VRN/KVV verhält es sich so, dass die beiden Landkreise Karlsruhe und Rhein-Neckar-Kreis jeweils für ihre Einwohnerinnen und Einwohner, die Verbundgrenzen überschreitend vom KVV in den VRN oder umgekehrt pendeln, die Abo-Karte im Nachbarverbund zu 50% subventionieren. Der Landkreis Karlsruhe subventioniert die Anschlusskarte im VRN.
Der Rhein-Neckar-Kreis hatte zunächst entscheiden, dass das Kombiticket nicht weiter subventioniert werden soll. Nach Intervention und Rückfrage beim VRN wurde jedoch ausgeführt, dass es sich hier um ein Missverständnis handeln würde und die Zuschüsse des Rhein-Neckar-Kreis und der Stadt Heidelberg zum AboPus nicht gekündigt sondern weiter angewiesen werden sollen. Das Abo-Plus-Angebot KVV/VRN wird nun also beidseitig weitergeführt werden. Darüber sollen die Abo-Plus-Kunden nun umgehend per Schreiben durch die DB informiert werden.“
„Ich freue mich sehr, dass dieses Missverständnis so schnell aufgeklärt werden konnte und die Kundinnen und Kunden umgehend informiert werden.“, so der Neckargemünder Abgeordnete. „Denn gerade die Abokundinnen und -kunden sind treue ÖPNV-Nutzer:innen, gerade diese dürfen wir nicht verprellen oder gar verlieren. Mit der AboPlus-Karte unterstützen beide Landkreise einen günstigen Tarif und engagieren sich für die nachhaltige Mobilität – wofür ich den Kreistagen und Landratsämtern dankbar bin.“
Quelle: Hermino Katzenstein