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Mehr Handwerk in die Hochschulräte

22. Februar 2014 | Das Neueste, Politik

(zg) Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) begrüßt grundsätzlich die Neufassung des Landeshochschulgesetzes. Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle forderte aber gleichzeitig die stärkere Einbindung des regionalen Handwerks in die Hochschulräte: „Die strategische Partnerschaft zwischen Wissenschaft und Mittelstand gewinnt immer mehr an Bedeutung.“

Auch das Handwerk im Land habe ein großes Interesse an der Weiterentwicklung der baden-württembergischen Hochschulen. Aber wer glaube, ausschließlich auf den Sachverstand der Wissenschaftler und Theoretiker setzen zu können, der mache einen großen Fehler. Die im Gesetzentwurf postulierte Perspektivenvielfalt sei so jedenfalls nicht zu erreichen. Anders als etwa die Industrie werde das Handwerk in den Aufsichtsräten der Hochschulen immer noch nicht als Partner auf Augenhöhe wahrgenommen, monierte Möhrle. Dies gelte ebenso für viele Wissenschaftspolitiker im Landtag. Dabei werde auch im Handwerk Grundlagenforschung betrieben und an innovativen Anwenderlösungen gearbeitet: „Handwerk und Hochschule können viel voneinander lernen.“

In technologisch relevanten Themenfeldern biete sich eine breite Palette von Kooperationsmöglichkeiten an, erklärte Möhrle. Als Beispiele nannte er die Themenfelder Gebäudeenergieeffizienz, erneuerbare Energien, Lebensmitteltechnologie oder ingenieurwissenschaftliche Ergänzungen handwerkspraktischer Kompetenzen. Die Durchlässigkeit des Bildungssystems für beruflich Qualifizierte durch die Aufnahme von Teilzeitstudiengängen und einer systematisierten Anrechnung beruflicher Qualifikationen sowie beruflicher Aufstiegsfortbildungen zu stärken, sei deshalb eine wichtige und richtige Entscheidung. Von einem Studium als berufliche Weiterbildung für handwerkliche Themenfelder profitierten Hochschulen und Betriebe gleichermaßen.

Möhrle bedauerte, dass das Handwerk in der heutigen (21.02.) Landtagsanhörung zur Änderung des Landeshochschulrechtes gar nicht erst gehört wurde: „Dabei hätten wir eine Menge zu sagen gehabt.“

Quelle: Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

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