Der Verkehr auf den Straßen in Baden-Württemberg nimmt weiter zu. Er wächst aber nicht mehr so schnell wie in den vergangenen Jahren. An den Hotspots im Land sind Ausbaumaßnahmen erforderlich. Ohne Ausbau und Stärkung des Schienenverkehrs, ob für Güter oder Personen, lassen sich allerdings die Verkehrsprobleme auf der Straße nicht lösen.
Die Landesstelle für Straßentechnik hat die Ergebnisse der automatischen Straßenverkehrszählung veröffentlicht. Demnach hat der Verkehr auf den Autobahnen, Bundes- und Landesstraßen des Landes 2017 gegenüber 2016 insgesamt nur leicht zugenommen. Der Mittelwert der durchschnittlichen täglichen Verkehrsstärke auf Autobahnen (DTV) hat mit 64.220 Karftfahrzuegen in 24 Stunden einen neuen Höchststand erreicht.
Minister Hermann sagte dazu: „Das Wachstum hat sich abgeschwächt und die Tendenzen sind unterschiedlich. Während zum Beispiel auf der A 6 der Verkehr um 2,2 Prozent zurückging, nahm er auf der A 8 um 1,6 Prozent zu. Klar ist, dass dort, wo die Belastungen am höchsten sind, auch Ausbaumaßnahmen erforderlich sind, zum Beispiel auf der A 8. Ohne Ausbau und Stärkung des Schienenverkehrs, ob für Güter oder Personen, werden wir allerdings die Verkehrsprobleme auf der Straße nicht lösen können. Auch aus Gründen des Klimaschutzes ist eine Verlagerung auf die Schiene zwingend nötig.“
Der Anstieg fällt geringer aus als in den vergangenen Jahren. Der durchschnittliche tägliche Verkehr auf den Autobahnen erhöhte sich im Mittel um 0,4 Prozent, auf Bundes- und Landesstraßen um 0,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Schwerverkehr hingegen stieg stärker an. Auf den Autobahnen ist eine Steigerung von 2,9 Prozent zu verzeichnen. Dies ist der höchste Wert der letzten Jahre.
Landesweite Spitzenwerte auf A 8/A 81 und A 5
Der landesweite Spitzenwert des durchschnittlichen täglichen Verkehrs, der regelmäßig im Streckenabschnitt vom Autobahndreieck Leonberg bis zum Autobahnkreuz Stuttgart im Zuge der Autobahnen A 8/A 81 auftritt, kann aufgrund des baustellenbedingten Ausfalls der Zählstelle (Bau des Verflechtungsstreifens) auf zirka 154.000 Karftfahrzuegen in 24 Stunden nur geschätzt werden. Diesem höchstbelasteten Einzelquerschnitt folgt die Zählstelle auf der A 5 nördlich von Karlsruhe mit rund 145.500 Karftfahrzuegen in 24 Stunden. Hier wurde auch das landesweite Maximum von 29.563 Schwerverkehrsfahrzeugen in 24 Stunden an Werktagen gemessen.
Bei den Bundesstraßen hält die B 10 im Bereich der Zählstelle Stuttgart-Zuffenhausen den landesweiten Spitzenwert mit 79.700 Karftfahrzuegen in 24 Stunden. Hier ist der Verkehr gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent gestiegen.
Landesstelle für Straßentechnik
Die Landesstelle für Straßentechnik (LST) gehört als Abteilung 9 zum Regierungspräsidium Tübingen. Die LST erfüllt für die Straßenbauverwaltung in Baden-Württemberg zentrale Aufgaben wie zum Beispiel Verkehrszählungen, Erstellung von Kartenwerken, Ausbildung von Straßenwärtern, Rechenzentrum für Fachinformationen und Betrieb der Verkehrsrechnerzentrale. Die Landesstelle hat ihren Sitz in Stuttgart-Feuerbach.
Grafik: Verkehrsentwicklung auf ausgewählten Autobahnen (PDF)
Karte: Verkehrsmengenkarte 2017 mit Hintergrundinformationen (PDF)
Straßenverkehrszentrale Baden-Württemberg: Ergebnisse der Dauerzählstellen
Quelle: Ministerium für Verkehr