(zg) Das baden-württembergische Handwerk spricht sich mehrheitlich für eine Verlängerung der aktuell zum Jahresende auslaufenden Mehrwertsteuersenkung aus. Dies hat eine aktuelle Umfrage des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT) ergeben.
„Die befristete Senkung der Mehrwertsteuer im Sommer war als Teil des Konjunkturpakets ein wichtiger Impuls zur Wiederbelebung der Wirtschaft nach den starken Beschränkungen infolge der Corona-Pandemie. Auch wenn nur teilweise Aufträge direkt auf diese Maßnahme zurückzuführen sind – ein Auslaufen der Senkung zum Jahresende wäre in der aktuellen Situation das völlig falsche Signal. Zurzeit stehen die Betriebe unter großem Druck, Aufträge in jedem Fall noch in diesem Jahr abschließen zu müssen, damit die Kunden von der Steuersenkung profitieren“, sagt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Dabei haben die Betriebe häufig nur wenig Einfluss auf die Fertigstellung – lange Lieferzeiten von Vorprodukten oder Fahrzeugen, Personalausfall durch die zweite Corona-Welle oder Verzögerungen bei Lieferanten oder Behörden tragen ihren Teil dazu bei. Dazu kommt der hohe Umstellungsaufwand, der gerade am Jahresende zusätzliche Arbeit schaffen und sich bei einer längeren Dauer eher amortisieren würde.
In der BWHT-Umfrage sprechen sich zwei von drei Teilnehmern für eine Fortführung der Mehrwertsteuersenkung aus – mindestens bis zum 30. Juni 2021. Knapp die Hälfte der Befragten erwarten weitere zusätzliche Aufträge durch eine Verlängerung der Steuersenkung; ebenfalls fast 50 Prozent erhoffen sich mehr Zeit, um Aufträge zu bearbeiten. Reichhold: „Die Betriebe haben gerade alle Hände voll zu tun, neben dem Tagesgeschäft mit den Folgen der neuen Beschränkungen umzugehen und sind häufig verunsichert. Eine Verlängerung der Steuersenkungen würde jetzt den Druck rausnehmen und den Betrieben im kommenden Jahr die Möglichkeit geben, sich in Ruhe auf das Auslaufen der Maßnahme vorzubereiten.“
Quelle: Marion Buchheit