Dr. Albrecht Schütte MdL (CDU) sprach mit Schülern des ASG Neckarbischofsheim über den Landtag, das Abgeordneten-Dasein und den Klimaschutz
(zg) Seit seiner Wahl im Jahr 2016 besucht der Landtagsabgeordnete Dr. Albrecht Schütte regelmäßig Schulen in seinem Wahlkreis, um sich mit den Schülerinnen und Schülern auszutauschen und zu diskutieren. So war er jetzt auch zum wiederholten Mal am Adolf-Schmitthenner-Gymnasium in Neckarbischofsheim und leiteten dort eine zweistündigen Politikstunde. „Um die Anliegen junger Menschen kennenzulernen ist das persönliche Gespräch unersetzlich“, erklärte Schütte.
Zu Beginn nannte Schütte die Voraussetzungen, die man seiner Meinung nach mitbringen sollte, um ein politisches Amt zu begleiten: „Ehrenamtliches und politisches Engagement an der Basis sind wichtig. Entscheidend ist in jedem Fall eine Ausbildung und berufliche Erfahrung, die einen von der Politik unabhängig macht. Emotional kann man sehr schnell von dem Mandat abhängig werden. Wenn zur emotionalen Abhängigkeit dann noch eine wirtschaftliche kommt, wird es schwer, im Zweifelsfall unabhängig abzustimmen.“ Daher empfehle er jedem, ein berufliches Standbein aufzubauen, bevor er oder sie in die Politik wechsle.
Weiter erklärte er, warum es wichtig sei, sich politisch zu engagieren: „Es ist wichtig, sich für Demokratie und Rechtsstaat einzusetzen.“ Diese Grundlagen seien für ihn persönlich immer selbstverständlich gewesen, jedoch zeigten die neuesten Entwicklungen, dass diese Werte in der Welt häufig nicht mehr so gesehen würden und auch bei uns bedroht seien. „Es liegt an uns die Grundlagen unseres Zusammenlebens zu erhalten“, so der Parlamentarier.
Schütte führte dann in seinen Arbeitsalltag im Wahlkreis und in Stuttgart ein: „Anliegen von einzelnen Menschen oder von Kommunen zu unterstützen, ist für mich ein ganz wesentlicher Aspekt meiner Arbeit. Zu Recht stehen häufig die Menschen vor Ort im Mittelpunkt meiner Anstrengungen.“ Als Mitglied des Verkehrs- und Finanzausschusses liege ihm ihn Stuttgart die Förderung von Kommunen, Bildung und Forschung am Herzen.
Zum Abschluss ging der promovierte Physiker auf den Klimaschutz ein. Er erklärte zunächst aus naturwissenschaftlicher Sicht die Faktenlage: Seit der Industrialisierung sei die globale Durchschnittstemperatur um 0,8 bis 1,2 Grad gestiegen. Die CO2-Konzentration in der Atmosphäre erhöhe sich weiter und der Meeresspiegel steige aktuell pro Jahr um drei Millimeter. Mit circa neun Tonnen prp Kopf und Jahr trage Deutschland je Einwohner dazu doppelt so stark wie beispielsweise Frankreich bei, da man dort Strom statt mit Kohle mit Atomkraft erzeuge. Anhand einer Grafik verglich Schütte zudem die Entwicklungen des CO2-Ausstoßes je Kopf von 2011 bis 2016 des grün-rot regierten Baden-Württembergs mit Bayern. Dabei zeigte sich, dass der Ausstoß je Kopf in Bayern reduziert werden konnte, in Baden-Württemberg aber nicht. Einen besonderen Erfolg von Grün in Sachen Klimaschutz könne man daraus jedenfalls nicht ablesen.
„Mit dieser Präsentation wollte ich bewusst ein wenig provozieren, um jetzt genügend Stoff für eine Diskussion zu haben“, leitete der Abgeordnete zum Dialog über. Und die Schüler waren diskussionsfreudig. Im Vordergrund standen unter anderem die Demonstrationen rund um „fridays-for-future“. Schütte stellte seine Meinung klar da: „Mich freut das politische Engagement der jungen Generation. Es ist auch vertretbar, wenn jemand für eine Demo einmal den Unterricht versäumt. Aber jeden Freitag könne das nicht funktionieren. Schließlich helfe beispielsweise der naturwissenschaftliche Unterricht den Klimaeffekt und mögliche Maßnahmen dagegen besser zu verstehen. „Zudem bin ich mir sicher: Wenn tausende Schülerinnen und Schüler an einem Samstag in Heidelberg oder Sinsheim demonstrieren, dann macht das mehr Eindruck“, schließlich könne dann niemand unterstellen, den Schülern gehe es nur darum, die Schule zu vermeiden, so Schütte.
(Foto/ Text: Christine Nahrgang)