(zg) Am 29. November wurde im Wirtschaftsausschuss des Bundesrats ein Antrag des Freistaates Bayern beraten, der sich mit der Wiedereinführung des verpflichtenden Meisterbriefes in einzelnen zulassungsfreien Handwerken befasst. Bei der Novelle der Handwerksordnung 2004 wurde von der rot-grünen Bundesregierung die Meisterpflicht in 53 Gewerken abgeschafft. Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) unterstützt die Bundesratsinitiative.
„Der Meisterbrief ist Garant für erfolgreiches Unternehmertum und nachhaltige Investition in Fachkräfte. Er steht für die Wertigkeit der Aus- und Weiterbildung, fördert lebenslanges Lernen und leistet nicht nur einen entscheidenden Beitrag zur Integration von Migranten. Er bietet darüber hinaus einen Qualitätsstandard, an dem sich die Kunden orientieren können und sorgt so für mehr Verbraucherschutz. Wir fordern deshalb die Landesregierung auf, sich der Initiative von Bayern im Bundesrat anzuschließen“, so Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.
Mit einem verpflichtenden Meisterbrief für mehr Gewerke würden gerade kleinere Betriebe in ländlichen Regionen gesichert und für künftige Herausforderungen gerüstet. Reichhold: „Das Handwerk möchte sich in Zeiten des digitalen Umbruchs zukunftsfest aufstellen. Gute Qualität auf technologisch höchstem Niveau wird nur durch gute Fachkräfte erreicht. Dazu müssen Fehler der Vergangenheit bereinigt werden. Wir setzen uns daher dafür ein, dass alle zulassungsfreien Gewerke, die eine Wiedereinführung des Meisterbriefes als Berufszugangsvoraussetzung wünschen, ihre Argumente bei der Politik vorbringen können.“
Quelle: Marion Buchheit