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Meisterpflicht: Wichtige Zukunftsentscheidung

15. Oktober 2019 | Das Neueste, Gewerbe

Das Bundeskabinett hat die Wiedereinführung der Meisterpflicht für 12 Gewerke beschlossen.

Der Baden-Württembergische Handwerkstag (BWHT) begrüßt diese Entscheidung. 

„Diese Nachricht aus Berlin kommt auch hier in Baden-Württemberg gut an. Der Meisterbrief ist Garant für erfolgreiches Unternehmertum und eine nachhaltige Investition in Fachkräfte. Die Weitergabe von Wissen und Innovationsfähigkeit zwischen Meister, Geselle und Auszubildendem qualifiziert die nächste Generation fortlaufend und trägt so zur Zukunftssicherung bei. Deshalb ist es gut und wichtig, dass die Politik diesen Fehler der Vergangenheit erkannt hat und nun bereinigt“, sagt Landeshandwerkspräsident Rainer Reichhold.  

Das Handwerk sucht händeringend Fachkräfte. Mit der Reform von 2004 hat man zwar mehr Betriebe bekommen, diese sind aber häufig die so genannten Solo-Selbstständigen. Und die wiederum bilden in der Regel nicht aus.  Auch das habe in den letzten 15 Jahren zu einer Verschärfung des Fachkräftemangels geführt. Bei meistergeführten Betrieben bestehen neben der fachlichen Ausbildung im Gewerk betriebswirtschaftliche, kaufmännische, rechtliche sowie berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse, die zur Beständigkeit der Unternehmen beitragen. Wem die Qualifikation für ein betriebswirtschaftliches  Arbeiten fehle, sei auf lange Sicht häufig nicht erfolgreich mit seinem Betrieb. Und wenn ein Betrieb schließen muss, gibt es keine Gewährleistung mehr auf die erbrachten Arbeiten. Reichhold: „In der Konsequenz heißt das dann, dass der Kunde auf möglichen Mängeln sitzen bleibt. Und gerade im Baubereich können die Kosten hierfür erheblich sein. Dieses Risiko ist mit einem Meisterbetrieb viel geringer. Denn Meisterbetriebe stehen für Qualität und sind nachweisbar länger am Markt.“

Auch aus Wettbewerbssicht ist die Wiedereinführung des verpflichtenden Meisterbriefs sinnvoll. „Wenn ich als Einzelkämpfer einen Betrieb führe, in dem ich keine Mitarbeiter zahlen muss, keine Nachwuchskräfte ausbilde, dann kann ich natürlich ganz anders kalkulieren und Niedrigpreise anbieten. Das geht zu Lasten der Betriebe, die Arbeits- und Ausbildungsplätze geschaffen haben und so auch etwas zur Gesellschaft beitragen. Wir gehen deshalb davon aus, dass durch die Wiedereinführung auch der Wettbewerb fairer werde“, zeigt sich der Landeshandwerkspräsident überzeugt. 

Quelle:Marion Buchheit

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