Der handwerkspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Thomas Dörflinger, hat sich im Interview mit der Deutschen Handwerkszeitung optimistisch zur baldigen Einführung einer Meisterprämie gezeigt. Konkret stellte Dörflinger in Aussicht, „dass wir mit dem kommenden Doppelhaushalt eine Meisterprämie von 1.500 Euro einführen wollen“. Bisher zeigte sich die Landesregierung eher ablehnend gegenüber der Forderung des Baden-Württembergischen Handwerkstags (BWHT), eine solche Prämie einzuführen.
„Wenn es zutrifft, dass die CDU-Fraktion im kommenden Haushalt die Meisterprämie einführen will, dann ist dies ein sehr gutes Zeichen. Wir machen uns bereits seit langem für eine stärkere finanzielle Unterstützung des Meister-Lehrgangs stark. Wenn das nun endlich auch bei der Politik unterstützt wird, freut es uns. Denn es wäre ein Signal der Wertschätzung gegenüber dem Handwerk und ein Schritt hin zu mehr Gleichwertigkeit von beruflicher und akademischer Bildung“, so BWHT-Hauptgeschäftsführer Oskar Vogel.
Bisher müssen in Baden-Württemberg Teilnehmer am Meister-Lehrgang im Gegensatz zu Studierenden an Universitäten und Hochschulen Lehrgangskosten und Gebühren in nicht unerheblichem Maße selbst tragen. Auch existiert hier keine Meisterprämie oder ein Meisterbonus. Zwölf von 16 Bundesländern haben dagegen inzwischen eine entsprechende Förderung auf den Weg gebracht. „Dadurch steigt die Gefahr einer Abwanderung von gut ausgebildeten und motivierten Fachkräften aus Baden-Württemberg. Dabei ist klar: Meister-Betriebe bestehen länger am Markt und leisten einen entscheidenden Beitrag zur Aus- und Weiterbildung und damit für ein lebenslanges Lernen. So wird der mit Abstand größte Teil aller Lehrlinge in Meisterbetrieben ausgebildet. Wir sind nun gespannt, ob die Meisterprämie in den anstehenden Haushaltsberatungen auch tatsächlich verabschiedet wird“, so Vogel abschließend.
Quelle: Marion Buchheit