Aufbau einer Digitalisierungs-Community geplant
(zg) Das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg hat unlängst die Gewinner des Wettbewerbs „Digitale Zukunftskommune@bw“ gekürt. Aus der Metropolregion Rhein-Neckar zählen hierzu Heddesheim, Heidelberg, Mosbach und Schönau, der Rhein-Neckar-Kreis sowie der Verband Region Rhein-Neckar. Während sich die vier Städte und der Rhein-Neckar-Kreis im Zuge ihrer prämierten Projekte intensiv mit der Frage beschäftigen werden, wie sich die Potenziale der Digitalisierung vor Ort konkret nutzen lassen, baut der Verband Region Rhein-Neckar begleitend eine Fach-Community zum Wissens- und Erfahrungsaustausch innerhalb der Region auf. Partner sind hierbei die Metropolregion Rhein-Neckar GmbH, die Städte Heidelberg und Mannheim, der Neckar-Odenwald Kreis und der Rhein-Neckar-Kreis. Das Land unterstützt das Vorhaben mit 45.000 Euro.
Voneinander lernen und Aktivitäten aufeinander abstimmen
„Alle Städte und Gemeinden in der Region befassen sich mit der Digitalisierung und ihren Auswirkungen, etwa wenn es darum geht, Verwaltungsdienstleistungen durch den Einsatz von Informationstechnologie nutzerfreundlicher zu gestalten“, sagt Ralph Schlusche, Verbandsdirektor Verband Region Rhein-Neckar. „Diesen Prozess möchten wir durch den Aufbau einer Fach-Community begleiten. Dort können sich die Experten aus den Kommunen austauschen, voneinander lernen und ihre Aktivitäten aufeinander abstimmen.“ Thematische Schwerpunkte bilden dabei die Bereiche Bildung, Energie, Gesundheit, Mobilität und Verwaltung. Die Vorteile des Austauschs und der interkommunalen Zusammenarbeit liegen auf der Hand: „Öffentliche Gelder lassen sich zielgerichteter und effizienter einsetzen. Inkompatible Insellösungen können verhindert werden, wodurch die Akzeptanz bei den Bürgern und Unternehmen steigt“, so Marco Brunzel, Bereichsleiter „Digitalisierung und E-Government“ bei der Metropolregion Rhein-Neckar GmbH.
Für eine erste Positionsbestimmung zum Stand der Digitalisierung in den Kommunen und zu deren geplanten Aktivitäten ist noch im zweiten Quartal 2018 ein Auftakt-Workshop mit allen 85 Städten und Gemeinden aus dem baden-württembergischen Teil der Metropolregion Rhein-Neckar geplant. Die Erkenntnisse sollen bei weiteren Treffen vertieft werden und in gemeinsame Projekte (z.B. „Virtuelles Bauamt Rhein-Neckar“) sowie Unterstützungsangebote (z.B. Schulungen) einfließen.
Landeswettbewerb setzt Impuls für Digitalisierung
Der Wettbewerb „Digitale Zukunftskommune@bw“ wurde vom Land Baden-Württemberg ins Leben gerufen, um den digitalen Wandel zu beschleunigen. 75 Bewerbungen gingen ein, wovon 58 in den kommenden Jahren mit Fördermitteln unterstützt werden. Fünf Städte, darunter Heidelberg, erhalten jeweils 880.000 Euro. 50 weitere Städte und kommunale Zusammenschlüsse (darunter Heddesheim, Mosbach, Schönau, der Rhein-Neckar-Kreis sowie der Verband Region Rhein-Neckar) erhalten je bis zu 45.000 Euro, um Digitalisierungsstrategien zu entwickeln, Kooperationen zu stärken oder Digitalisierungsprojekte umzusetzen. „Wir wollen keine Zeit verlieren und im Schulterschluss mit den Kommunalen Landesverbänden unseren Beitrag dazu leisten, die Digitalisierung mit hohem Tempo in die Fläche zu bringen“, so Thomas Strobl, Digitalisierungsminister des Landes Baden-Württemberg.
Zum Hintergrund: Digitale Modellregion Rhein-Neckar
Die Digitalisierung hält Einzug in alle Bereiche des gesellschaftlichen Lebens. Die Metropolregion Rhein-Neckar begreift diesen Wandel als Chance und will in den kommenden Jahren als Impulsgeber vorangehen. Mit Unterstützung des Bundeswirtschaftsministeriums und der Länder wurde deshalb die „Koordinierungsstelle Intelligente Vernetzung“ aufgebaut. Gemeinsam getragen von Metropolregion Rhein-Neckar GmbH und Verband Region Rhein-Neckar bündelt sie die in der Region vorhandenen Kompetenzen und Akteure. Im Schulterschluss sollen innovative, sektorenübergreifende Digitalisierungsprojekte entwickelt und über Ländergrenzen hinweg erprobt werden. Der Fokus liegt dabei auf den öffentlichen Infrastrukturen (Bildung, Energie, Gesundheit, Mobilität und Verwaltung). Darüber hinaus bringt sich die Koordinierungsstelle in wichtige Querschnittsthemen von gesamtregionaler Bedeutung ein, etwa wenn es darum geht, den Fortschritt beim Breitbandausbau zu dokumentieren oder Handlungsbedarfe beim Thema digitale Kompetenzen aufzuzeigen.
Quelle: Boris Schmitt