Lohnniveau der Frauen deutlich niedriger
(zg) Rund 1,58 Mill. Personen, das sind 27 % der Erwerbstätigen1, arbeiteten 2016 in Baden‑Württemberg in den MINT-Berufen2. Unter den Beschäftigten in den MINT-Berufen waren nach Ergebnissen des Mikrozensus nur 247 000 bzw. 16 % Frauen. Der Frauenanteil an den Erwerbstätigen insgesamt lag hingegen bei 46 %.
Das Lohnniveau ist in den MINT-Berufen höher als bei den abhängig Beschäftigten insgesamt. Von den Vollzeiterwerbstätigen verdienten 2016 im MINT-Bereich knapp zwei Drittel (65 %) mehr als 2000 Euro netto pro Monat, während es bei den abhängig Beschäftigten insgesamt nur stark die Hälfte (52 %) waren.
Die im MINT-Bereich beschäftigten Frauen waren 2016 deutlich schlechter bezahlt als die Männer. Nur 40 % der vollzeiterwerbstätigen Frauen hatten einen Nettolohn von 2000 Euro und mehr, von den vollzeiterwerbstätigen Männern hingegen 69 %. Bei den abhängig Beschäftigten in Vollzeit insgesamt war der Unterschied zwischen den Geschlechtern etwas geringer, hier lagen von 62 % der Männer und 34 % der Frauen die Nettolöhne bei 2000 Euro und mehr. Ein Teil des Lohngefälles zwischen Männern und Frauen lässt sich im MINT-Bereich dadurch erklären, dass der Anteil der Berufsanfängerinnen bei den Frauen höher ist als bei den Männern. Vergleicht man nur die Beschäftigten, die ihren Berufs- bzw. Fach-/Hochschulabschluss 2012 und später erworben haben, so sinkt der Anteil der Männer mit einem Nettolohn von 2000 Euro und mehr um 10 Prozentpunkte auf 59 % der der Frauen bleibt bei 40 %.
Betrachtet man die Entwicklung der Beschäftigung im MINT-Bereich von 2012 bis 2016, so lässt sich ein Anstieg des Frauenanteils um gut einen Prozentpunkt beobachten. Absolut hat die Zahl der weiblichen Erwerbstätigen im MINT-Bereich um 34 000 zugenommen. Die Zahl der in MINT-Berufen beschäftigten Männer ist im gleichen Zeitraum um 60 000 gestiegen.
Die MINT-Berufe setzen sich aus drei Bereichen zusammen. Der weitaus größte Bereich ist der Bereich Technik, in dem 2016 rund 1,35 Mill. Personen (23 %) tätig waren. 166 000 Personen arbeiteten in der Informatik (3 %) und lediglich 62 000 im Bereich Mathematik/Naturwissenschaften (1 % der Erwerbstätigen). Ein Anstieg des Frauenanteils an den Beschäftigten in den MINT-Berufsfeldern von 2012 auf 2016 ist in allen drei Bereichen zu beobachten. Im Bereich Mathematik/Naturwissenschaften stieg er von einem verhältnismäßig hohen Ausgangsniveau um 4 Prozentpunkte auf 39 %, in der Informatik um gute 3 Prozentpunkte auf 15 % und im Bereich Technik lediglich um einen Prozentpunkt auf 15 %.