1.300 Gäste beim DMG-Herbstmissionsfest mit Schwerpunkt Flüchtlingshilfe
(zg) Das Herbstmissionfest 2015 des christlichen Missions- und Hilfswerkes DMG am 27. September stand ganz im Zeichen der Flüchtlingskrise in Europa und der Bekämpfung ihrer Ursachen in Übersee. 1.300 Erwachsene und Kinder erlebten bei schönstem Herbstwetter einen interaktiven Informationstag zur Flüchtlingshilfe und wie sie selbst in ihren Städten und Dörfern den neuen Nachbarn beistehen können.
Mit eindringlichen Worten rief Missionsleiter Dr. Detlef Blöcher zu anhaltender Solidarität für Flüchtlinge auf: „Jesus sah die Menschen in ihrer Hoffnungslosigkeit, heißt es in der Bibel, er hatte Mitleid mit ihnen. Mit welchen Augen schauen wir die Nachrichten; die Bilder der 700 Toten aus Mekka und der immensen Flüchtlingsströme durch den Balkan!?“ Blöcher berichtete von seinem Besuch im neuen Erstaufnahmezentrum in Sinsheim, wo kurzzeitig 1.400 Einwanderer untergebracht waren: „Ich habe in ihre verzweifelten Augen gesehen, ihre geschundenen Füße berührt und die ausgemergelten Körper von Eritreern umarmt, die seit einer Woche nichts mehr gegessen hatten“, sagte er tief bewegt. „So viele Menschen, die dringend Gottes Liebe und Hilfe brauchen.“
Mission packt Flüchtlingsproblematik an der Wurzel an
„Christliche Mission packt die Flüchtlingsproblematik an ihrer Wurzel an.“ Diese Überzeugung äußerte Tobias Schempp, der als Landmaschinenmechaniker DMG-Missionar in Angola ist: „Missionare in Afrika und Asien tragen wesentlich dazu bei, dass die Menschen in ihren Heimatländern Nahrung, Schule, Ausbildung, Medizin und Zukunftschancen erhalten, sodass sie sich nicht auf den Weg in andere Länder machen müssen“, sagte Schempp. Mission löse real Probleme vor Ort und helfe, die Flüchtlingswellen abzuschwächen. Deshalb suche die DMG dringend neue Missionare, die langfristig bei den Menschen in Afrika, Nahost und Asien lebten und ihnen Hoffnung, Glauben und Hilfe zur Selbsthilfe vermittelten. Tobias und Carola Schempp haben in Angola eine Farm mit Versuchsfeldern aufgebaut, wo sie jungen Afrikanern beibringen, mit lokalen Ressourcen effektive Landwirtschaft zu betreiben. Beim Herbstmissionsfest stellten sich acht neue DMG-Missionare dem Publikum vor; vier kommen in Äthiopien und im bürgerkriegsgeplagten Kongo zum Einsatz. Ein Ehepaar möchte Flüchtlinge in Bad Fallingbostel unterstützen.
„Christen aus Asylunterkünften bereichern unsere Kirchen“
Stefan Henger, der seit 19 Jahren in Afrika lebt, machte auf die besondere Situation der vielen Christen unter den Flüchtlingen aufmerksam. Selbst in Deutschland würden sie oft von radikalen Muslimen bedroht und geschlagen. Henger forderte Kirchen und Gemeinden auf, Christen unter den Flüchtlingen mit besonderer Gastfreundschaft zu begegnen. „Sie können für unsere Gemeinden zur großen Bereicherung werden“, erklärte er. Afrikanische Christen zeichneten sich aus durch eine unerschütterliche Freude auch in Notlagen und ihre Bereitschaft, selbst das Wenige, was sie haben, zu teilen. „Sie haben Begeisterung für Jesus und Musik und stehen zu ihrem Glauben – Eigenschaften, die wir dringend in christlichen Gemeinden hier in Deutschland benötigen“, sagte der DMG-Mitarbeiter. „Wir könnten viel von afrikanischen Glaubensgeschwistern lernen, wenn wir sie in unsere Gottesdienste und zum Mittagessen zu uns nach Hause einladen.“
Pianopop vom Feinsten von „Voice in eMotion“
Musikalisch umrahmt wurde das DMG-Herbstmissionsfest von „Voice in eMotion“, dem Duo Maria und Dietmar Hess aus Kraichtal. Sie begeisterten mit Pianopop vom Feinsten; einer ausdrucksstarken Sopranstimme zu melodischem Klavier und Percussion. Dietmar Hess erklärte: „Wir machen Musik für Jesus, weil wir nicht anders können. Jesus hat unser Leben auf den Kopf gestellt und holt das Beste aus uns heraus.“ Parallel zum Plenum erfreuten sich rund 120 Kinder an Hüpfburg, Spielstraße, der interaktiven Ausstellung und ihrem eigenen Fest mit Puppentheater. Wie die 1.300 Besucher die Feier auf dem Buchenauerhof erlebten? Rebecca (28) aus dem nahen Adelshofen: „Mich bewegt die Botschaft, dass es sich lohnt, zu Jesus zu stehen.“ Robert (37) aus Hamburg: „Die Predigt von Detlef Blöcher, dass wir uns um Flüchtlinge kümmern müssen, hat mich angesprochen.“ Und Deborah (17) aus Dühren sagte: „Ich hatte viele tolle Begegnungen.“
Quelle: Theo Volland