Finanzen: Rhein-Neckar-Kreis unter den zehn Landkreisen in Baden-Württemberg, die den niedrigsten Kreisumlagesatz ausweisen
Der Rhein-Neckar-Kreis steht mit einem Kreisumlagesatz von 28,75 Prozent im Vergleich zu den anderen 34 Landkreisen in Baden-Württemberg sehr gut da. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes weisen nur sieben Landkreise für das Jahr 2018 einen niedrigeren Kreisumlagesatz aus. Demzufolge haben 26 der 35 Landkreise ihre Kreisumlagehebesätze für 2018 geändert. Darunter erhöhten 6 Landkreise ihren Umlagehebesatz. In insgesamt 20 Landkreisen, darunter auch im Rhein-Neckar-Kreis, fand dagegen eine Reduzierung statt.
Die Kreisumlage, die von den Landkreisen bei den kreisangehörigen Gemeinden zur Deckung ihres Finanzbedarfs erhoben wird, ist eine wesentliche Einnahmequelle für die Kreishaushalte. Sie wird in einem Hundertsatz (Kreisumlagesatz) der Steuerkraftsummen der Kommunen eines Landkreises bemessen. Für das Jahr 2018 wird in Baden-Württemberg ein Gesamtaufkommen an Kreisumlage in Höhe von 3,86 Milliarden Euro (Rhein-Neckar-Kreis: 254,6 Millionen Euro) erwartet. Mit dem Hebesatz der Kreisumlage in Höhe von 28,75 Prozent liegt der Rhein-Neckar-Kreis wie schon in den Vorjahren unter den Durchschnittswerten sowohl im Regierungsbezirk Karlsruhe (2018: 29,69 Prozent) als auch im gesamten Land Baden-Württemberg (2018: 30,88 Prozent).
Der Landkreis mit dem höchsten Kreisumlagehebesatz ist in diesem Jahr der Landkreis Heidenheim mit 36,69 Prozent (2017: 35,50), nachdem in den beiden letzten Jahren der Rems-Murr-Kreis die „Spitzenposition“ eingenommen hatte. Die höchste Anhebung des Umlagehebesatzes um 2,61 Prozentpunkte auf 30,59 Prozent wurde beim Landkreis Tübingen festgestellt. Der Ortenaukreis, der im vergangenen Jahr noch den niedrigsten Umlagehebesatz mit 27,50 Prozent ausgewiesen hatte, ist im Jahr 2018 vom Landkreis Calw mit einem Umlagehebesatz von genau 26 Prozent (2017: 28,30) abgelöst worden.
Das höchste Pro-Kopf-Aufkommen an Kreisumlage ist, wie in den beiden vorangegangenen Jahren, beim Landkreis Böblingen mit 516 Euro je Einwohner zu erwarten, gefolgt vom Landkreis Heidenheim mit 495 Euro. Das niedrigste Pro-Kopf-Aufkommen verzeichnet dagegen erneut der Landkreis Calw mit 327 Euro je Einwohner, vor dem Neckar-Odenwald-Kreis mit 348 Euro. Das durchschnittliche Aufkommen aller Landkreise beträgt je Einwohner 431 Euro (2017: 415 Euro). Das Pro-Kopf-Aufkommen an Kreisumlage beträgt im Rhein-Neckar-Kreis 466 Euro (2017: 463 Euro) je Einwohner.
Um ein Gefühl für die Höhe der Kreisumlage zu bekommen, hilft eine Gegenüberstellung mit den geplanten Netto-Ausgaben im Sozialbereich: Diese liegen 2018 bei 240,5 Millionen Euro – das sind 94,46 Prozent der Erträge aus der Kreisumlage in Höhe von 254,6 Millionen Euro.
Quelle: Silke Hartmann