Vorlesetag mit MdL Katzenstein in der Montessori-Schule Zuzenhausen
(zg) Es geht ums Zuhören, auch wenn Landtagsabgeordneter Hermino Katzenstein (Grüne) nicht gekommen ist um Reden zu halten. Den Bundesweiten Vorlesetag nutzt er vielmehr, um die Montessori-Schule „LernWerk e.V.“ in Zuzenhausen zu besuchen. Mitgebracht hat er „Hieronymus Frosch“, ein fantasievolles Buch über einen Erfinderfrosch und seine Entdeckungen.
Die Kurzgeschichten bieten viele Anlässe zum Gespräch: Was ist ein Heimchen? Wer war Alexander von Humboldt? Und warum fühlt sich der Komposthaufen im Garten warm an? Der Politiker sitzt im „Wohnzimmer“ der Schule, das die Kinder auf eigene Initiative eingerichtet haben, mit Regalen voller Büchern und vielen selbst genähten Kissen. Wie alle Angebote an der Schule ist auch die Vorlesestunde mit dem Abgeordneten freiwillig.
Im Buch kommt der Frosch auf die Idee, all seine Notizen und die lose Blättersammlung zu bündeln und erfindet so das Buch. Dumm bloß dass es das schon gibt. Von Lesefieber gepackt schleicht er sich in die Bibliothek von Herrn und Frau Butterweck in deren Garten er wohnt. Dort gibt es Bücher über Bücher. „Wie hier“, sagt Katzenstein.
Auch in Butterwecks Garten gibt es viel zu entdecken. Zum Beispiel eine Ameisenstraße. Doch wie hat man rausgefunden, dass Ameisen einen Staat bilden? „Angucken!“, sagt ein Mädchen spontan. „Ja genau“, bestätigt Katzenstein, der gelernte Physiker ist, „beobachten und darüber nachdenken, wie Humboldt“.
Schulleiterin Angela Mohr führt im Anschluss durch die Schule und den zugehörigen Außenbereich und berichtet über das Konzept des selbständigen Lernens und über spannende Projekte wie ein Restaurantprojekt oder den Bau eines Fachwerkhauses. Im Raum der Klassenstufen 1 bis 3 steht unter „Buchstaben der Woche“ auch „Vorlesen mit Herrn Katzenstein“ auf der Tafel. Im Werkraum wird gerade an einer Glückwunschkarte gebastelt. „Die ist für unseren Lehrer“, ist zu erfahren. Es gibt keine festen Pausenzeiten, die Kinder sollen lernen, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche wahrzunehmen, erläutert Mohr.
Doch die freie Schule mit 65 Kindern der Klassenstufen 1 bis 10 sieht sich auch Herausforderungen gegenüber. Aus Platzmangel würde sie gern anbauen, hat aber keinen Schulträger im Rücken. Und da sie Mieterin ist greift auch die Schulbauförderung nicht.
Quelle: Sabine Hebbelmann