Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember 2014
(zg) „Meinem Kind hat es gut getan, in der Schule gemeinsam mit Kindern mit Behinderung zusammen zu sein und auch voneinander zu lernen.“ Diese eigene Erfahrung bewegte die Mutter eines Grundschulkindes dazu, sich im Rahmen des Projektes „Mitten im Leben – Inklusion in Sinsheim“ als Inklusionsbegleiterin ausbilden zu lassen.
Denn das Thema „Inklusion“ ist auch in Sinsheim besonders im Kindergarten- und Schulbereich hochaktuell: Kinder mit Einschränkungen oder Behinderung sollen – wenn ihre Eltern das wünschen – wie ihre Altersgenossen einen normalen Regelkindergarten oder eine Regelschule besuchen können. Damit das gelingen kann, brauchen diese Kinder oft eine ganz besondere Unterstützung durch eine individuelle Begleitung, den sogenannten Inklusionsbegleiter. Damit können sie gleichberechtigt am normalen Leben in unserer Gesellschaft teilhaben. Und das bedeutet Inklusion.
Damit in der Öffentlichkeit das allgemeine Bewusstsein für die Belange und Probleme der Menschen mit Behinderung geschärft wird, haben die Vereinten Nationen schon 1992 den 3. Dezember zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung ausgerufen.
Gleichzeitig soll der Einsatz für die Würde, die Rechte und das Wohlergehen dieser besonderen Menschen gefördert werden. Weltweit werden an diesem Gedenktag Aktionen gestartet, um die volle und gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft zu verwirklichen.
Dabei sind viele Menschen betroffen: allein in Deutschland lebten Ende 2013 ca. 7,5 Millionen Menschen mit schweren Behinderungen, das sind 9,4 % der gesamten Bevölkerung.
Ein großer Teil davon sind auch Kinder und Jugendliche, deren spezielle Probleme in Kindergarten und Schule nur durch besondere Unterstützung gelöst werden können.
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In der Zukunft wird die Nachfrage danach sicherlich weiter ansteigen. Um auch in Sinsheim den Inklusionsgedanken realisieren zu können, startete Anfang 2014 im Rahmen eines landesweiten, dreijährigen Projektes der Baden-Württemberg-Stiftung und der PAUL LECHLER STIFTUNG die erste Inklusionsbegleiter-Schulung als städtische Initiative.
Unter dem Motto „Mitten im Leben – Inklusion in Sinsheim“ wurden seitdem acht Teilnehmerinnen in 7 Themen-Workshops kostenlos zu Inklusionsbegleiterinnen ausgebildet. Sie erlangen dabei Fähigkeiten im pädagogischen, rechtlichen, kommunikativen, medizinischen und pflegerischen Bereich. Damit werden sie in die Lage versetzt, Kinder mit Behinderung in Kindergarten, Schule oder auch im Freizeitbereich begleiten zu können.
Am 8. Dezember 2014 werden die erfolgreichen Absolventinnen der ersten Sinsheimer Inklusionsbegleiter-Schulung ihre Qualifikationsurkunden im Rahmen einer kleinen Feier von Oberbürgermeister Jörg Albrecht überreicht bekommen.
Dieses wichtige und notwendige Projekt wird im nächsten Jahr erneut aufgelegt: die 2. Inklusionsbegleiter-Schulung startet Anfang 2015 mit einer Informationsveranstaltung. Für nähere Auskünfte stehen Interessierten in der Stadtverwaltung Frau Dr. Maria Bitenc, 07261 404-267, [email protected] und Frau Inge Baumgärtner, 07261 404-163, [email protected] gerne zur Verfügung.
Quelle: Stadt Sinsheim