AVR Energie GmbH übergibt Ergebnisse des Quartierskonzeptes
(zg) Klimaschädliche Emissionen zu vermeiden und dabei verstärkt auf erneuerbare Energien zu setzen, das sind die wesentlichen Eckpfeiler des regionalen Klimaschutzkonzeptes. Von Laudenbach im Norden bis Angelbachtal im Süden, von Altlußheim im Westen bis Neckarbischofsheim im Osten: überall im Rhein-Neckar-Kreis soll verstärkt grüne Energie zum Einsatz kommen. Dazu hält die AVR Energie GmbH eine umfassende und innovative Dienstleistungspalette bereit.
„Gemeinsam mit den Bürgerinnen und Bürgern wollen wir das wie, wann, wo und wohin der Energiewende im Rahmen unserer eigenen Möglichkeiten selbst bestimmen. Denn der Einsatz von Fernwärme, Biogas, Biomasse, Photovoltaik, Windkraft, Wasserkraft oder Erdwärme schafft nicht nur neue und zukunftsfähige Arbeitsplätze, sondern trägt entscheidend zur regionalen Lebensqualität bei. Ziel ist es, den Klimaschutzgedanken in allen Projekten und Wertschöpfungsketten noch fester zu verankern“, sagt Thomas Brümmer von der Geschäftsleitung der AVR Energie.
Eine wichtige Rolle dabei spielen kommunale Aktivitäten, denn die Städte und Gemeinden im Landkreis sollten beim Thema Klimaschutz idealerweise Vorbild- und Multiplikatorenfunktion übernehmen. „Die Verwaltungsspitzen und kommunalen Gremien gehen ambitioniert und mit gutem Beispiel voran und nehmen zukunftsweisende Klimaschutzprojekte im Sinne ihrer Gemeinden und ihrer Bürgerinnen und Bürger auf die Agenda. Wir unterstützen sie bei der Planung, der Projektierung und der technischen Umsetzung“, erläutert Brümmer. So jetzt geschehen im Rahmen eines gemeinschaftlichen Modellprojektes der AVR Energie GmbH und der Gemeinde Meckesheim-Mönchzell.
Eingehende Untersuchungen der energetischen Infrastruktur
Am 15. Dezember 2014 hatte die Gemeinde Meckesheim auf der Basis eines entsprechenden Gemeinderatsbeschlusses die Machbarkeitsstudie bei der AVR Energie in Auftrag gegeben. Die Vorgabe: die ökologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für eine zukunftsorientierte und leistungsfähige Nahwärmeversorgung bei maßgeblichem Einsatz von erneuerbaren Energieträgern eingehend zu untersuchen. Gleichzeitig sollte der energetische Sanierungsbedarfs von Gebäuden in einem zuvor definierten Quartier ermittelt werden, genauer gesagt im Bereich des nördlichen bzw. des östlichen Ortsteils der Gemeinde. Mit eingeschlossen waren auch das geplante Neubaugebiet Oberbrühl III sowie das am Ortsrand gelegene landwirtschaftliche Anwesen.
Die Häuser und Liegenschaften im nördlichen Bereich datieren hauptsächlich aus den 50er- und 60er Jahren, in der dicht bebauten Hauptstraße reichen die Baujahre der Anwesen teilweise noch weiter zurück. Die Gebäude im östlichen Teil des Quartiers stammen sowohl aus den 50er- und 60er- als auch aus den 80er Jahren. Eine interessante Erkenntnis brachte übrigens die thermografische Untersuchung von 16 Gebäuden, die repräsentativ für das gesamte Quartier mittels einer modernen Wärmebildkamera eingehend „durchleuchtet wurden“. Statistisch gesehenen spiegeln sie exakt den aktuellen Zustand der bundesdeutschen Gebäude wider: 65% der Fassaden sind nicht gedämmt, 30% der Dächer sind nicht gedämmt und 50% der Fenster und Türen sind undicht bzw. haben keine Wärmeschutzverglasung.
Ökologische und wirtschaftliche Parameter als Basis für künftige Maßnahmen
„Im Ergebnis bleibt festzuhalten, dass das untersuchte Quartier aufgrund seiner Bausubstanz einen markanten Wärmebedarf aufweist. Viele der betreffenden Heizungsanlagen sind sanierungsbedürftig und müssen in naher Zukunft erneuert werden. Deshalb war die eingehende Prüfung einer eventuellen zentralen Wärmeversorgung unter ökologischen und natürlich auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten richtig und sinnvoll. Die Wärmeerzeugung auf der Basis von erneuerbaren Energien wie beispielsweise Biogas und Biomasse sowie entsprechende Kombinationslösungen sind in dem Quartierskonzept der AVR anschaulich dargestellt und wir können uns jetzt mit den weitergehenden Maßnahmen beschäftigen“, zeigt sich Bürgermeister Hans-Jürgen Moos zufrieden.
„Unsere Ausarbeitung sollte zudem klarstellen, dass ländliche Gemeinden wie wir durchaus in der Lage sind, energieautark zu werden. Intelligente Vernetzungsmodelle machen es möglich und sind gleichzeitig ein interessanter Ansatz, wenn es darum geht, drängende Herausforderungen der Energiezukunft sowohl landes- als auch bundesweit zu lösen“, erläutert Moos.
Erfreuliche Resonanz durch permanente Bürgerbeteiligung
Dass Projekte dieser Art nur mit der aktiven und engagierten Beteiligung der Bürgerschaft umsetzbar sind, versteht sich von selbst. Von daher gesehen war es den handelnden Akteuren ein zentrales Anliegen, durch eine offensive, dauerhafte und vor allem transparente Öffentlichkeitsarbeit die Akzeptanz der Bevölkerung in jeder Phase des Projektes zu gewährleisten. „Unsere Bürgerinnen und Bürger sollten sich von Beginn an mit dem Projekt identifizieren, das war unser erklärtes Ziel. Über 150 Teilnehmer bei der Bürgerversammlung haben eindrucksvoll gezeigt, dass wir hier auf dem richtigen Weg waren und die regelmäßige Berichterstattung in unserem Amtsblatt hat dazu beigetragen, dass die Bevölkerung zu jeder Zeit ausgiebig informiert war. Unsere Bürgerbefragung zum energetischen Zustand relevanter Gebäude wurde ebenfalls hervorragend angenommen und die Ergebnisse konnten jetzt entsprechend in die Bestandsanalyse einfließen“, blickt der Ortsvorsteher von Mönchzell, Gunter Dörzbach, auf einen erfolgreichen und vor allem bürgernahen Projektverlauf zurück.
Quelle: Stephan Grittmann