Ehepaar rettet Salamander vor dem Tod
Zwischen Neckarbischofsheim und Hasselbach riskieren Feuersalamander in der Dämmerung täglich ihr Leben – und mit ihnen auch engagierte Tierschützer. Gaby und Patric Strasser setzen sich Abend für Abend dafür ein, dass die Tiere sicher über die Kreisstraße gelangen. Ihr Ziel: möglichst viele Tiere vor dem sicheren Tod auf der Fahrbahn zu bewahren.
Wenn der Weg zum Bach zur Todesfalle wird
In nur einer Nacht wurden 19 überfahrene Feuersalamander auf dem Straßenabschnitt gezählt – ein trauriger Rekord. Die schwarz-gelb gefärbten Tiere machen sich bei feuchter Witterung in der Dämmerung auf den Weg vom Wald zum Bach, um dort ihre Larven abzusetzen. Die Kreisstraße durchquert dabei ihre Wanderroute – und wird so zur tödlichen Barriere.
Mit Blinklicht und Warnweste im Einsatz
Ausgerüstet mit Warnwesten und orangefarbenem Blinklicht auf dem Autodach patrouillieren die Strassers in ihrem Privatfahrzeug entlang der Strecke. Sobald sie ein Tier entdecken, halten sie an, steigen aus und tragen es behutsam mit Handschuhen über die Straße. Doch ihr Engagement stößt nicht überall auf Verständnis. Immer wieder berichten sie von Anfeindungen durch Autofahrer, die sich durch das langsame Fahren gestört fühlen.
Langsames Tempo kann Leben retten
Das Duo appelliert an alle Verkehrsteilnehmenden, in der Dämmerung freiwillig Tempo 30 zu fahren. Je langsamer die Fahrzeuge unterwegs sind, desto größer ist die Chance, dass Salamander zwischen den Reifen hindurchkriechen können. Viele seien sich der Existenz dieser geschützten Tierart vor Ort gar nicht bewusst – geschweige denn der Gefahr, die vom Straßenverkehr ausgeht.
Händeringend Unterstützung gesucht
Bisher hat sich ein kleines Team von sechs Freiwilligen gefunden, das Gaby und Patric Strasser unterstützt. Doch es werden dringend weitere Helfende gesucht. Die Aktion ist nicht ungefährlich, weshalb Kinder nicht mithelfen dürfen. Besonders in den Abendstunden kommt es immer wieder zu riskanten Situationen im Straßenverkehr.
Stadt unterstützt Initiative
Die Stadtverwaltung unterstützt das Projekt aktiv und nutzt ihre sozialen Kanäle, um für die Rettungsaktion zu werben und Helfer zu gewinnen. Das motiviert die Ehrenamtlichen zusätzlich, auch wenn der Anblick überfahrener Tiere nach wie vor belastend ist. Trotzdem bleibt der Einsatz für Patric Strasser ein Herzensanliegen.
Noch bis Ende April will das Team täglich im Einsatz sein – und hofft dabei auf mehr Rücksicht im Straßenverkehr und tatkräftige Unterstützung.
Kontakt für Interessierte
Wer bereit ist, beim Schutz der Feuersalamander mitzuhelfen – sei es morgens oder abends – kann sich direkt bei Gaby und Patric Strasser melden:
E-Mail: rhein-neckar@profuchsdeutschland.de