Neckarbischofsheim. (red) „Die Fenster bleiben heute Nacht auf jeden Fall zu“, scherzt eine Anwohnerin aus dem Unteren Eichertstal, eine Stunde zuvor schloss sie sich in ihrem Pkw ein und alarmierte die Rettungskräfte – ein Feuerwehreinsatz war die Folge. „Ich war gerade nach Hause gefahren und parkte das Auto an unserem Carport als ich plötzlich eine riesige Schlange sah“, erklärte sie gegenüber dieser Zeitung. Sofort schloss sie die Fenster, blieb in ihrem Wagen und verständigten den Notruf über ihre Sichtung. In der Annahme, dass es sich um eine giftige Schlange handele, wurden Polizei, Feuerwehr und Experten der Tierrettung Unterland verständigt. „Da muss man natürlich vom Schlimmsten ausgehen und dementsprechend vorsichtig handeln“, berichtet Thomas Ernst, Kommandant der Feuerwehr Neckarbischofsheim. Mit sechs Wehrleuten waren sie an den Ort des Geschehens geeilt, wo sie zwar die verängstigte Frau in ihrem Pkw, jedoch keine Schlange auffinden konnten. Nachdem die Floriansjünger die noch unter Schock stehende Alarmgeberin beruhigt hatten, stieg sie schließlich aus ihrem Wagen. „Ich konnte gerade noch sehen wie sich das Tier Richtung Steine und Rindenmulch schlängelte“, erklärte die Dame weiter. Eine ähnliche Sichtung machte der Sohn einer Nachbarin vor wenigen Tagen. „Er kam auf einmal zu mir und meinte, er hätte eine gelb-schwarze Schlange gesehen. Das hielt ich zunächst für Unsinn“, erzählt sie. Die Wehrmänner durchsuchten das Grundstück mittels Wärmebildkamera, konnten jedoch nichts ausfindig machen. Durch ein von der Anruferin angefertigtes Bild der Schlange konnte schließlich Entwarnung gegeben werden. Das Tier stellte sich nach Angaben der herbeigeeilten Tierrettung als heimische Kreuzotter heraus. „Ihr Gift ist für den Menschen ungefährlich, es könnte höchstens eine allergische Reaktion hervorrufen“, erklärte der Neckarsulmer Experte. Das scheue Tier hätte sich vermutlich aufgrund der feuchten Witterung einen neuen Platz gesucht „das nasse Wetter mögen die Tiere“, meint er abschließend. „Eigentlich wollten wir heute den Carport aufräumen, aber darauf habe ich jetzt keine Lust mehr“, scherzt die Anwohnerin. Nach rund einer Stunde war die Aufregung verfolgen und die Einsatzkräfte konnten wieder einrücken. Eine Streifenwagenbesatzung des Sinsheimer Polizeireviers kam vor Ort und hat die Ermittlungen aufgenommen.