Bei einem Baustellenbesuch überzeugten sich die Beteiligten dieses Millionenprojekts des Rhein-Neckar-Kreises vom aktuellen Stand der Arbeiten und unterzeichneten Verträge
Genau wie die Sonne strahlten auch die Beteiligten – kein Wunder, denn der Anlass war schließlich sehr erfreulich: Der Neubau der kreiseigenen Steinsbergschule Sinsheim geht jetzt richtig los, die Erdarbeiten sind abgeschlossen. Davon überzeugten sich vor Beginn der Rohbauarbeiten (ab KW 14) bei einem Baustellenbesuch die an diesem Millionenprojekt beteiligten Institutionen, Unternehmen und Personen. Zudem wurden die Kooperationsverträge für den Betrieb des zukünftigen Integrativen Schul-Kindergartens zwischen dem Rhein-Neckar-Kreis, der Stadt Sinsheim und der Lebenshilfe Sinsheim e.V. (als zukünftiger Betreiber des Kindergartens) sowie der Mietvertrag zwischen dem Eigenbetrieb Bau, Vermögen und Informationstechnik (EBVIT) und der Lebenshilfe unterzeichnet.
„Die Software stimmt, die Hardware nicht mehr so richtig“, beschrieb Landrat Stefan Dallinger zu Beginn der Veranstaltung das bisherige in die Jahre gekommene Schulgebäude der Steinsbergschule samt Kindergarten. Er freue sich, dass man nun auf einem kreiseigenen Grundstück eine Lösung gefunden habe, diese Hardware neu zu modellieren und die Schule als Neubau an einem neuen Standort zu einem zeitgemäßen, funktionalen Lern-und Entwicklungsort für Menschen mit dem sonderpädagogischen Bildungsanspruch geistige Entwicklung aufzurüsten. Den entstehenden integrativen Kindergarten bezeichnete der Landrat als eine Win-win-Lösung für alle Beteiligten. Dallinger verwies auf stets einstimmige Beschlüsse und die Zustimmung der Gremien für das rund 16,7 Millionen Euro schwere Projekt und dankte den Kreistagsfraktionen. Auch vor dem Hintergrund der Klimaschutzziele, die sich der Landkreis bis 2035 gesetzt habe, trage diese Gebäude maßgeblich dazu bei, die ambitionierten Ziele zu erreichen. Daher habe man sich ganz bewusst für ein Passivhaus Plus Standard Gebäude in Holzbauweise mit begrüntem Flachdach samt Photovoltaik-Anlage entschieden. Es soll nach den Grundsätzen und den Kriterien für Nachhaltiges Bauen BW (NBBW) errichtet und nach Fertigstellung entsprechend zertifiziert werden.
Der Sinsheimer Oberbürgermeister Jörg Albrecht sprach von einem „Werk der Superlative und einem großen Tag“ für die Stadt Sinsheim. Besonders freue ihn, dass nach langen und schwierigen Verhandlungen ein integrativer Kindergarten unter der Trägerschaft der Lebenshilfe Sinsheim e.V. als besonderer Ort in der Stadt geschaffen werden kann. „Die zusätzlichen Betreuungsplätze im Regelkindergarten- als auch Krippen-Bereich werden dringend benötigt und sind bereits in die zukünftige Bedarfsplanung der Stadt eingeflossen“, so der OB. Auch Roland Bauer, geschäftsführender Vorstand der Lebenshilfe, sprach von „harten, aber fairen Verhandlungen aller Kooperationspartner“. So habe schlussendlich das gemeinsame Ziel eines integrativen Schul-Kindergartens, das alle Parteien stets im Blick hatten, verwirklicht werden können. Bauer dankte dem Rhein-Neckar-Kreis für den Bau dieser Einrichtung – aus eigener Kraft wäre dies dem Verein, der gerade selbst ein neues Wohnheim ebenfalls in der Stadt baut, nicht möglich gewesen.
Der Leiter der Steinsbergschule, Andreas Fuchs, freut sich zusammen mit dem Lehrerkollegium über einen „neuen Lernort mit neuen Möglichkeiten“. Man werde zwar die zentrale Lage des alten Standorts vermissen, freue sich aber gleichzeitig auf die unmittelbare Nähe zum Zentrum Beruflicher Schulen und eventuellen neuen Kooperationsmöglichkeiten mit den dortigen Schulen. Fuchs betonte, dass für viele Eltern weiterhin die Beschulung in einem „beschützten Rahmen“ eines Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrums (SBBZ) mit Förderschwerpunkt wie es die Steinsbergschule ist, das passgenaue Modell für ihr Kind sei. Die Schülerzahlen der Steinsbergschule sind seit vielen Jahren konstant. Architekt Michael Huber vom Büro „Rossmann + Partner“ (Sieger des Architektenwettbewerbs), stellte anhand des Exposé und des Geländes anschaulich dar, wie das Gebäude sich später in die Umgebung einfügen soll. Er verwies auf Schwierigkeiten und Herausforderungen des Baugeländes mit einem exorbitanten Höhenunterschied von rund elf Metern innerhalb der zu bearbeitenden Baufläche.
Quelle: Landratsamt RNK