Ausstellung im Kreisarchiv in Ladenburg ist kurpfälzischen Auswanderern im 18. Jahrhundert gewidmet
(zg) Auf die Spuren der Kurpfälzer Auswanderer nach Amerika begibt sich eine neue Ausstellung im Kreisarchiv in Ladenburg, die vom 30. August bis zum 10. Oktober in der Trajanstraße 66 zu sehen ist.
Was hat die „Palatines“ im 18. Jahrhundert dazu bewogen, ihre Heimat zu verlassen? Wie sah ihr Alltag aus? Die aus einer umfangreichen Privatsammlung alter Drucke und Bibelausgaben erarbeitete Ausstellung thematisiert einerseits die religiösen und politischen Motive der Auswanderung im 18. Jahrhundert, und versucht zugleich die sozialen Aspekte zu beschreiben. Daneben vermittelt sie Einblicke in das von unterschiedlichen Anschauungen geprägte religiöse Leben der ersten kurpfälzischen Auswanderer.
Aus dem deutschen Südwesten fanden bis zur amerikanischen Unabhängigkeitserklärung von 1776 rund 100.000 Menschen in der englischen Kolonie Pennsylvanien eine neue Heimat. Bereits 1683 waren die ersten Auswanderer dem Aufruf von William Penn gefolgt, der ihnen dort Gewissens- und Religionsfreiheit zusicherte. Aber erst der katastrophale Hungerwinter von 1708/09 löste vor allem in der Kurpfalz eine erste große Auswanderungswelle aus. Nicht zuletzt wegen der schlechten Erfahrungen dieser Immigranten in New York entwickelte sich seit den 1720er Jahren bis zur amerikanischen Revolution Pennsylvanien mit seiner Hauptstadt Philadelphia zum bevorzugten Ziel der Pfälzer. Sie haben als Pennsylvaniendeutsche bzw. „Pennsylvania Dutch“ die amerikanische Gesellschaft und Kultur nachhaltig mitgeprägt.
Offiziell eröffnet wird die Ausstellung am Donnerstag, 29. August, um 19:00 Uhr im Kreisarchiv in Ladenburg, Trajanstraße 66. Nach der Begrüßung durch den Stellvertreter des Landrats, Erster Landesbeamter Joachim Bauer, geben Herbert Kempf und Kreisarchivar Dr. Jörg Kreutz eine Einführung.
Besucht werden kann die Ausstellung bei freiem Eintritt bis zum 10. Oktober 2019. Geöffnet ist montags bis freitags jeweils von 9-16 Uhr. Am 4. und 18. September sowie am 9. Oktober 2019 werden von 17-18 Uhr öffentliche Führungen angeboten. Darüber hinaus sind Gruppenführungen ab 10 Personen nach vorheriger Vereinbarung unter Tel. 06203 9306-7740 oder E-Mail: [email protected] möglich.
Quelle: Silke Hartmann