Jugendliche machen kreative Programmvorschläge
An der Situation des Jugendtreffs „Basement 21“ in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren kann sehr gut nachempfunden werden, dass auch die Jugendlichen durch die Pandemie stark und anhaltend eingeschränkt waren. Nahezu über die gesamte Zeit waren Angebote der Jugendarbeit in den Containern an der Mehrzweckhalle in Adersbach unmöglich, da die notwendigen Abstände in den beengten Räumlichkeiten nicht eingehalten werden konnten. Die geplanten Termine im Rahmen des Projekts „Die wilden 13“ mussten pandemiebedingt wiederholt abgesagt werden.
Umso glücklicher waren die Mitarbeiterinnen der Adersbacher Jugendarbeit Andrea Hennrich, Jenny Naujock und Melanie Fleck und der städtische Kinder- und Jugendreferent Markus Bosler, dass Anfang Oktober endlich der ersehnte „Treffpunkt Jugend“ stattfinden konnte. Neun interessierte Jugendliche und auch zwei Ortschaftsrätinnen aus dem Stadtteil sind der Einladung gefolgt, sich gemeinsam zum Thema „Jungsein in Adersbach“ Gedanken zu machen.
Zu Beginn ging es um die Sichtweise der Jungs und Mädchen auf die Lebenssituation in ihrem Stadtteil. Dabei wurde deutlich, dass es mehrere Punkte gibt, die sich aus ihrer Perspektive positiv darstellen: Treffmöglichkeiten beim Sportplatz oder der Teenie-Chor sind beliebte Angebote in Adersbach. Auf die Frage nach kritischen Punkten wurde vor allem die Verkehrssituation angesprochen. Die überhöhte Geschwindigkeit vieler Autofahrer und gefährliche Situationen am Ortseingang und an Kreuzungen erleben die Jugendlichen als Gefahrenmomente. Sie wünschen sich verstärkte Verkehrskontrollen in ihrer Ortschaft.
Was Adersbach bräuchte, um noch cooler zu werden, sind aus der jugendlichen Sichtweise Einkaufsmöglichkeiten wie Bäckerei, Eisdiele oder ein Dorflädle. Vor allem aber wurden erweiterte Sportmöglichkeiten gewünscht. Dies bezieht sich sowohl auf mögliche Vereinsangebote als auch auf Anlagen wie z.B. eine Outdoor-Tischtennisplatte oder ein Volleyballfeld. Den Jugendlichen ist sehr wohl bewusst, dass es in einem kleinen Stadtteil nicht jedes beliebige Sportangebot geben kann. Dennoch sehen sie auch, dass die Pandemie eher dazu beigetragen hat, bestehende Angebote zu reduzieren anstatt zu erweitern.
Im zweiten Teil des Nachmittags ging es darum, gemeinsam mit den Verantwortlichen zu überlegen, wie der Jugendtreff „Basement 21“ zukünftig aussehen kann. Die Jugendlichen waren dabei sehr kreativ und konnten den Mitarbeiterinnen in kurzer Zeit eine ganze Palette an Ideen ausbreiten. Nach ihren Wünschen zur Programmgestaltung gefragt, schlugen die jungen Adersbacher Aktionen wie Eislaufen, Minigolf, Ausflüge zum Trampolinpark oder ins Erlebnisbad vor. Ebenso benannten sie auch Angebote wie ein Gaming-Treffen, einen Kinoabend und eine Gruselnacht. Auch klassische Programmpunkte der Jugendarbeit wie Grillen, Wandern, Brettspiele oder eine Schnitzeljagd tauchten auf der Wunschliste auf. Ein besonderes Highlight haben sich die Mitarbeiterinnen für den Neustart bereits überlegt: In den Herbstferien ist ein Ausflug zum Erlebnispark Tripsdrill geplant, bevor dieser in die Winterpause geht.
Die Frage der Terminfindung scheint eine besondere Herausforderung zu werden. Es zeigte sich, dass die Jungs und Mädchen bereits vielfältig aktiv sind und es durch verschiedene Schulzeiten und Hobbys gar nicht so einfach ist, gemeinsame freie Zeitfenster ausfindig zu machen. Möglicherweise wird ein Aktivitätsschwerpunkt aufs Wochenende gelegt werden, da die Jugendlichen hier noch eher erreichbar sind als unter der Woche.
Mit dem „Treffpunkt Jugend“ konnte ein guter Grundstein gelegt werden, um die langjährige Tradition des Adersbacher Jugendtreffs wieder aufleben zu lassen.
Quelle: Stadt Sinsheim