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Newcomer-Preis (3.333,33 Euro) für Neckarbischofsheim

2. Januar 2020 | Das Neueste, Neckarbischofsheim, Photo Gallery

Neun Kommunen für besonderes Engagement ausgezeichnet

Stuttgart, 11.12.2019: Preisverleihung Meine.Deine.Eine Welt. 2019 der SEZ, Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg
(Fotograf: SEZ / Jan Potente)

Neun baden-württembergische Kommunen erhielten am 11. Dezember 2019 im Marmorsaal des Stuttgarter Neuen Schlosses Preisgelder in Höhe von insgesamt 30.000 Euro. Sie haben sich bei der landesweiten Initiative Meine. Deine. Eine Welt. durch besonderes Engagement für eine nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet, ihre Bürgerinnen und Bürger haben bewiesen, dass jede und jeder etwas für eine gerechtere und zukunftsfähige Welt tun kann.

(zg) Dornstadt, Fellbach, Gerlingen, Lahr, Leonberg, Mannheim, Möglingen, Neckarbischofsheim und Schwäbisch Gmünd: Das sind die neun Kommunen, die dieses Jahr für ihr nachhaltiges Engagement und ihre entwicklungspolitischen Aktivitäten ausgezeichnet wurden. Mit ihren Aktionen und Veranstaltungen während der landesweiten Eine-Welt-Tage im September und Oktober haben sie in ihren Kommunen viele Menschen angesprochen und das bestehende Netzwerk der Engagierten erweitert. Die feierliche Preisverleihung im Neuen Schloss in Stuttgart bildete den Abschluss der achten landesweiten Initiative Meine. Deine. Eine Welt. 2019 der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ). Sie fand unter der Schirmherrschaft und im Beisein von Staatsministerin Theresa Schopper statt: „Meine. Deine. Eine Welt. ist eine großartige Initiative. Auf 400 Veranstaltungen haben die Städte, Gemeinden und Zivilgesellschaft globale Verantwortung übernommen und ein starkes Zeichen für gesellschaftlichen Zusammenhalt, Klimagerechtigkeit und internationales Miteinander gesetzt.“ 

 „Globale Verantwortung fängt vor unserer eigenen Haustür an. Kommunen und lokale Initiativen spielen dabei eine sehr wichtige Rolle. Alle Engagierten der Eine-Welt-Tage sind ein Vorbild für andere. Denn sie zeigen, wie nachhaltiges Handeln ganz konkret aussehen kann. Durch die vielen gemeinsamen Aktionen kreativer und engagierter Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberger entsteht ein Netzwerk für globale Verantwortung, das immer dichter wird“, sagte Philipp Keil, Geschäftsführender Vorstand der Stiftung Entwicklungs-Zusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ). Und er ergänzte: „Mit der Migration und der Frage nach den Fluchtursachen, aber auch mit dem Klimawandel sind die globalen Themen schon längst in den Kommunen angekommen.“

Die Stiftung lädt alle zwei Jahre zu dem Projekt ein. Zum dritten Mal fand es in Zusammenarbeit mit der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt von Engagement Global mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) statt. 

„Die Vereinten Nationen haben mit der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung einen anspruchsvollen Katalog mit 17 Zielen (Sustainable Development Goals, SDGs) für eine gerechte und zukunftsfähige Welt vorgelegt. Wir alle sind aufgefordert, diese Ziele in den kommenden zehn Jahren zu erreichen“, sagte Dr. Stefan Wilhelmy, Leiter der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt. „Den Landkreisen, Städten und Gemeinden kommt hier eine Schlüsselrolle zu. Nachhaltige Entwicklung berührt nahezu alle Bereiche des lokalen Handelns. Die Kommunen sind Versorger, Planer, Beschaffer und Botschafter. Der Wandel hin zu einer zukunftsfähigen und gerechten Gesellschaft und zu einem globalen Miteinander kann nur gelingen, wenn sich die Bürgerinnen und Bürger vor Ort aktiv einbringen, ihre Ideen aufgegriffen, aber auch ihre Bedürfnisse berücksichtigen werden,“ so Dr. Wilhelmy weiter.

32 Kommunen mit insgesamt knapp 400 Veranstaltungen haben sich 2019 beteiligt. Die Preisträger verdeutlichten in besonderem Maße, wie sich die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung umsetzen lässt. Die Jury legte bei der Bewertung besonderen Wert auf die lokale Vernetzung, die Ansprache der Zielgruppen, die Öffentlichkeitsarbeit und den modellhaften Charakter für andere Initiativen. Die Mitglieder der Jury waren Expertinnen und Experten aus den Bereichen Kommunen, Bildung und Partnerschaftsarbeit. 

Unter den 180 Gästen des Abends waren neben Vertreterinnen und Vertretern aller beteiligten kommunalen Netzwerke hochrangige Teilnehmende aus Politik und Verwaltung, darunter Abgeordnete des Landtages sowie Bürgermeisterinnen und Bürgermeister. Den Abend moderierte Silke Arning vom SWR. 

Über die Preisträger:

  1. Kategorie: Kleine Kommunen

  2. Preis (5.000 Euro):
    „Große Ziele beginnen im Kleinen“. Das war das Motto der diesjährigen „Dornstadter GUT LEBEN! Aktionstage für Nachhaltigkeit“! Damit ist es der 8.000-Einwohnergemeinde Dornstadt gelungen, sechs Wochen lang „ein inhaltlich gewichtiges, professionelles und kostenfreies Programm mit knapp 30 Veranstaltungen auf die Beine zu stellen“, heißt es in der Begründung der Jury. Sie lobte insbesondere die hohe Motivation, das Engagement und vor allem die Arbeit mit und für Jugendliche. Punkten konnte Dornstadt auch mit seiner außergewöhnlichen Vielfalt der Akteure und der Einbeziehung aller Altersgruppen.
  1. Preis (3.500 Euro): Gerlingen nahm 2019 zum ersten Mal an der Initiative Meine. Deine. Eine Welt. teil und landete auf Anhieb auf Platz 2. Die Jury überzeugte das „gut durchdachte“ Programm und das bürgerschaftliche Engagement „von unten“. Es sei gelungen, viele verschiedene Akteure miteinander zu vernetzen und miteinander ins Gespräch zu kommen. „Mit kreativen und innovativen Formaten ermöglichten Sie, um die Ecke zu denken“, hieß es in der Laudatio. Eine „andere Mitgliederversammlung“ brachte unterschiedliche Partner zusammen, die FreeFood-Gruppe rettete 42.000 Brotpäckchen vor der Vernichtung und auf einer Brachfläche im Ort ist geplant, einen „Showroom für Blühflächen“ entstehen zu lassen.
  1. Preis (1.500 Euro): „Was hat Elefantenschutz mit Fairem Handel zu tun?“ fragten die Eine-Welt-Engagierten in Möglingen und widmeten die Eine-Welt-Tage dem Zusammenhang von Artenschutz und Fairem Handel. Erlebbar machte das Thema eine Ausstellung in der örtlichen Bibliothek, die viele Schulklassen besuchten. Für die Möglingerinnen und Möglinger waren die diesjährigen Aktionstage auch Anlass, konkrete Pläne für die Zukunft zu schmieden, um „über globale Zusammenhänge zu informieren und lokale Handlungsmöglichkeiten aufzuzeigen“, wie die Jury hervorhob.

Über die Preisträger:

  1. Kategorie: Mittlere Kommunen

  2. Preis (5.000 Euro): Zum vierten Mal in Folge erreichte Fellbach den 1. Platz bei dem Wettbewerb. Mehr als 50 Akteure und ebenso viele Veranstaltungen in sechs Wochen zeigen, so die Jury, „dass sehr viele Bürgerinnen und Bürger in Ihrer Stadt aktiv sind für eine weltweit nachhaltige Entwicklung“. Die kontinuierliche Arbeit habe schon konkrete Veränderungen angestoßen. So hat die Stadt die Musterresolution „2030-Agenda für Nachhaltige Entwicklung“ unterzeichnet, die ansässigen Kirchengemeinden haben sich im Rahmen der Remstalgartenschau zu den Prinzipien der fairen Kirchengemeinde bekannt. Ohne die Fellbacher Weltwochen wäre das sicherlich nicht möglich gewesen, so die Jury. 
  3. Preis (3.500 Euro): Die Eine-Welt-Tage in Lahr waren den SDGs, den 17 Nachhaltigkeitszielen, gewidmet. Eine Ausstellung über die SDGs auf alemannisch bildete den Auftakt der Lahrer Aktivitäten. Die Jury überzeugte aber vor allem „das große Engagement in der Begegnung und dem Austausch zwischen Alt- und Neubürgerinnen und –bürgern“, zum Beispiel mit Integrationstandems, einem Internationales Café oder einem Suppenfest. Damit die langjährige Partnerschaft mit Alajuela in Costa Rica immer wieder ins Bewusstsein auch der jüngeren Bevölkerung rückt, wurde diese auf kreative Weise in das Veranstaltungsprogramm integriert.
  1. Preis (1.500 Euro): „bunt geht viel mehr“, hieß das Programm, mit dem der Wettbewerbsneuling Leonberg auf Anhieb den 3. Platz gewann. 20 Gruppen wirkten mit und gestalteten das Programm. „Sie haben verschiedene Akteure, die sich in Leonberg unterschiedlich stark entwicklungspolitisch engagieren, erstmalig bei einem Runden Tisch zusammengebracht“, urteilte die Jury und auch, dass sich die Akteure nach Abschluss der Aktivitäten feste Ziele gesteckt hatten. Als besonders lobenswert erwähnte die Jury, dass die Themen Integration, Entwicklungszusammenarbeit, Interkulturalität und SDGs durch die Veranstaltungen zusammengeführt wurden.

Über die Preisträger:

  1. Kategorie

Da es in diesem Jahr mehr kleine und mittlere Kommunen gab, die sich an dem Projekt beteiligten, wurden – neben einem Preis für eine große Stadt – noch ein Newcomer-Preis sowie ein Oldtimer-Preis für langjähriges Engagement vergeben. 

Große Kommune (3.333,33 Euro): Die Aktivitäten der Weltwochen in Mannheim waren eingebettet in die lokale Agenda „Mannheim 2030“, wie das an den Nachhaltigkeitszielen orientierte Leitbild der Stadt heißt. Als besonderes Merkmal des Mannheimer Engagements hob die Jury hervor, dass die Veranstalter „innovative und leicht zugängliche Formate ausprobierten“ und sich nicht nur auf das Stadtzentrum konzentrierten, sondern auch in die Außenbezirke gingen. So gab es zum Beispiel eine interaktive Hafenrundfahrt, um auf den Mannheimer Hafen als Drehkreuz für globale Handelsketten hinzuweisen, eine Meile der Religionen, die Kirchen, Synagoge und Moschee verband sowie einen postkolonialen Stadtrundgang.  

Newcomer-Preis (3.333,33 Euro): Der dieses Jahr erstmalig vergebene Preis ging an Neckarbischofsheim. „Brücken bauen für die Zukunft“ hieß das Programm, mit dem die 4.000-Einwohner-Stadt die Jury überzeugte. Sie lobte die Vielfalt der lokalen Akteure und die Wirkung der Aktionen. „Besonders wertvoll“ war in den Augen der Jury die Einbeziehung der Schülerinnen und Schüler, „was auch auf die Familien und Freunde der Kinder und Jugendlichen ausstrahlt.“ Dass das Engagement der Neckarbischofsheimerinnen und Neckarbischofsheimer nicht mit den Weltwochen endet, sondern mit vereinbarten Maßnahmen weitergeführt wird, war ein weiteres Argument für den Preis.   

Oldtimer-Preis (für langjähriges Engagement) (3.333,33 Euro): 2019 hat Schwäbisch Gmünd zum sechsten Mal an der Initiative Meine. Deine. Eine Welt. teilgenommen. Grund genug für die Jury, das langjährige Engagement der Gmünderinnen und Gmünder mit dem Oldtimer-Preis zu würdigen. „Gmünd mag’s fair“, lautete das Motto ihrer Eine-Welt-Tage. Die Jury überzeugte das stimmige Programm mit rund 30 verschiedenen Veranstaltungen, das eine große Resonanz erfuhr; viele Aktionen waren in die Remstal-Gartenschau integriert. „Es ist Ihnen zum wiederholten Male gelungen, eine große Reihe an Akteuren einzubinden und mit kreativen Formaten unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen“, so die Jury.  

Über Meine. Deine. Eine Welt.
Die von der SEZ im Jahr 2006 ins Leben gerufene Initiative fand 2019 zum achten Mal statt. 104 verschiedene baden-württembergische Kommunen mit ihren lokalen Netzwerken sind Teil des Projekts, viele davon haben schon mehrfach teilgenommen. Über 2.400 Veranstaltungen sind durch die Zusammenarbeit der Kommunen, ihrer kommunalen Einrichtungen, bürgerschaftlichen, kirchlichen und privaten Initiativen sowie entwicklungspolitisch Engagierten entstanden. Ziel des Projektes ist es, das Bewusstsein für globale Themen zu schärfen, eigenes verantwortliches Handeln im Alltag anzuregen und lokale Netzwerke zu stärken. Meine. Deine. Eine Welt. ist Teil des Partnerschaftszentrums der SEZ und findet im Rahmen des Eine Welt-Promotor*innenprogramms Baden-Württemberg statt.

Quelle: Beate Wörner

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