TAKTIK & PERSONAL:
Als Tabellendritter reisten die TSG-Frauen zum letzten Spieltag: mit deutlich mehr Punkten als je zuvor und der Chance, auf der Zielgeraden sogar noch den FC Bayern München abzufangen und damit erstmals in die Champions League einzuziehen. Voraussetzung war ein Sieg der Hoffenheimerinnen beim 1. FFC Turbine Potsdam, zudem musste der FC Bayern zeitgleich bei der SGS Essen Punkte liegen lassen. Im Karl-Liebknecht-Stadion setzte Trainer Jürgen Ehrmann, der zum letzten Mal bei den TSG-Frauen an der Seitenlinie stand, nahezu auf die Elf, die in der Vorwoche gegen den 1. FFC Frankfurt einen starken Auftritt abgeliefert hatte. Leonie Pankratz, Michaela Specht, Laura Wienroither und Maximiliane Rall verteidigten vor Torfrau Janina Leitzig in der Viererkette, Fabienne Dongus, Isabella Hartig und Lena Lattwein ackerten im Mittelfeldzentrum. Auf der rechten Seite begann Tabea Waßmuth, auf der linken Außenbahn ersetzte Anne Fühner die verletzte Katharina Naschenweng. Im Angriff sollte Nicole Billa für Gefahr sorgen.
Die Partie begann für die Hoffenheimerinnen bei strömendem Regen denkbar ungünstig. Der 1. FFC Turbine Potsdam machte früh Druck, die TSG war noch unsortiert und in der ersten Spielminute nutzten die Gastgeberinnen einen Ballverlust ihres Gegners zur frühen Führung. Anschließend entwickelte sich eine temporeiche Begegnung, in der beide Teams nach Ballgewinnen schnell nach vorne spielten. Die besseren Chancen erarbeiteten sich die Hoffenheimerinnen, doch Potsdam blieb gefährlich. Nach 20 Minuten traf Fabienne Dongus nach einem Eckball zum verdienten Ausgleich. Die Partie wurde nun wilder, auf dem nassen Rasen ging es hin und her. Die Ehrmann-Elf wurde zunehmend stärker, spielte sich immer wieder gut vor das Tor der Gastgeberinnen und schaffte es, die Gegenangriffe der Turbine frühzeitig zu stoppen.
Die zweite Halbzeit begann ausgeglichener. Die TSG schaffte es nur noch seltener, sich bis in die Gefahrenzone der Gastgeberinnen zu spielen. Potsdam verteidigte konsequenter und auf beiden Seiten ergaben sich weniger Torchancen. Mit zunehmender Spielzeit machte sich der kräftezehrende erste Durchgang bemerkbar. Es häuften sich die Fehler im Passspiel, die Gegenangriffe spielten sowohl die TSG als auch Potsdam zu ungenau aus. Die Hoffenheimerinnen mühten sich, noch einen Treffer zu erzielen, um erstmals drei Punkte aus Potsdam zu entführen, doch spätestens im Strafraum hinderte die Turbine die Ehrmann-Elf immer wieder am Torabschluss. Der entscheidende Treffer fiel dann zwar noch, allerdings für den 1. FFC Turbine Potsdam. Mit einem sehenswerten Treffer sorgte Laura Lindner für die Entscheidung in einem umkämpften Spiel (80.).
DER SPIELFILM
0:1. Potsdam macht direkt richtig Druck und geht in Führung. Die TSG verliert in der Vorwärtsbewegung den Ball, Nina Ehegötz macht auf der rechten Seite Tempo und Gina Chmielinski schiebt die flache Hereingabe aus kurzer Distanz über die Linie. Mist!
Die Chance zum Ausgleich! Über Nicole Billa landet der Ball bei Tabea Waßmuth, die von der Grundlinie scharf ins Zentrum passt, wo Isabella Hartig nur knapp an der Kugel vorbeigrätscht.
Ausgleich!! 1:1! Nicole Billa bringt eine Ecke von der linken Seite in die Gefahrenzone und Fabienne Dongus bugsiert den Ball am kurzen Pfosten sehenswert per Flugkopfball ins lange Eck. Stark!
Fast die Führung für die TSG! Lena Lattwein schickt Tabea Waßmuth mit einem starken Pass auf die Reise und die Flügelstürmerin läuft von halbrechts völlig frei aufs Tor der Potsdamerinnen zu. Im Strafraum schließt sie flach ab, ihr Schuss ins lange Eck springt vom Innenpfosten zurück ins Feld.
Immer wieder sorgt die TSG für Gefahr! Nicole Billa und Lena Lattwein scheitern mit ihren guten Distanzschüssen, eine Flanke von Anne Fühner verpassen Hartig und Lattwein am langen Pfosten.
Fast das 2:1! Fabienne Dongus schickt Waßmuth auf der rechten Seite, der Pass ins Zentrum landet bei Isabella Hartig, die nochmal ablegt für die mitgelaufene Dongus. Die Mittelfeldspielerin zieht aus 14 Metern wuchtig ab, den Schuss wehrt Potsdams Torhüterin Mersnik aber ab.
Chance für Potsdam! Die Turbine kombiniert sich gut nach vorne und Nina Ehegötz schlägt von der rechten Seite eine scharfe Flanke ins Zentrum. Dort klärt Laura Wienroither in letzter Sekunde vor der einschussbereiten Sophie Weidauer.
1:2. Potsdam geht wieder in Führung. Laura Lindner steckt den Ball durch zu Ehegötz, die im Eins-gegen-Eins an der stark reagierenden Janina Leitzig im TSG-Tor scheitert. Die Kugel landet im Halbfeld wieder bei Lindner, die aus knapp 30 Metern abzieht. Der Ball segelt im hohen Bogen neben dem Pfosten in die Maschen.
DIE ZAHL DES SPIELS: 49
Ein wenig trübte die fünfte Saisonniederlage nach dem Abpfiff in Potsdam die Euphorie um das herausragende Jahr der TSG Hoffenheim. Doch schon auf der Rückfahrt war keine Spur mehr von Enttäuschung. Der FC Bayern München hatte seine Pflichtaufgabe bei der SGS Essen erfüllt und sicherte sich so aus eigener Kraft die Champions League-Qualifikation, auch ein Sieg der TSG in Potsdam hätte daran nichts geändert. Mit unglaublichen 49 Punkten beenden die Hoffenheimerinnen ihr siebtes Bundesliga-Jahr auf dem dritten Tabellenplatz, mit 67 Toren stellt das Team von Jürgen Ehrmann und Gabor Gallai die zweitbeste Offensive der Liga. Nicole Billa ist mit 18 Toren die zweitbeste Torschützin, auch Isabella Hartig (12 Tore) und Tabea Waßmuth (11 Tore) landeten unter den Top-10 der Torjägerinnen. Eine Saison der Rekorde!
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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