Beim Spitzenreiter der Allianz Frauen-Bundesliga gab es für die TSG Hoffenheim nichts zu holen. Turbine Potsdam war beim 0:3 (0:2) zu clever, zu effektiv und noch immer eine Klasse zu gut. Die TSG geriet durch zwei frühe Gegentore schnell ins Hintertreffen und konnte die kurze Schwächephase Potsdams nach der Pause nicht ausnutzen.
Personal & Taktik:
Erstmals nach ihrem Kreuzbandriss stand Silvana Chojnowski wieder im Kader und sorgte für Rotation in der Startelf. Im Vergleich zum letzten Ligaspiel gegen den MSV Duisburg veränderte das Trainerteam die Anfangsformation auf drei Positionen. Nach guten Trainingseindrücken und positivem Feedback erlebte Chojnowski ihr Comeback direkt unter den ersten Elf. Zusammen mit Martina Moser und Sabine Stoller bildete sie die Offensiv – und erste Abwehrreihe. Außerdem rückte Theresa Betz wieder in die Anfangsformation, verteidigte und zog die Fäden zusammen mit Stephanie Breitner und Fabienne Dongus im zentralen Mittelfeld. Nach ihrem Ausflug in den Sturm begann Leonie Pankratz in Potsdam wieder auf ihrer angestammten Position, hinten links. Die Viererkette komplettierten Lena Weiss auf der rechten Abwehrseite sowie Tamar Dongus und Kristin Demann in der Innenverteidigung. Wie zuletzt hütete Martina Tufekovic das Hoffenheimer Tor.
Auf den ersten Blick wirkte die taktische Ausrichtung der TSG sehr offensiv: Mit einem 4-3-3 schickte Coach Jürgen Ehrmann sein Team aufs Feld, aber in diesem System lässt es sich auch gut verteidigen: offensive Arbeit gegen den Ball. In der Rückwärtsbewegung ließen sich zwei Spielerinnen aus der vordersten Dreierkette zurückfallen, so dass die TSG defensiv in einem 4-5-1-System verteidigte. In der Pause stellte das Trainerteam um. Mit einem 4-4-2 sollte es besser klappen und dem war auch so. Hoffenheim spielte jetzt mit und stellte die Potsdamer Defensive einige Male vor einige Probleme.
Der Spielfilm:
2. Minute: Geht nicht so gut los für die TSG. Potsdam nutzt den ersten Fehler zur frühen Führung aus. Asano Nagasato trifft aus 16 Metern zum 1:0.
18. Minute: Elfmeter für die Gastgeberinnen. Leonie Pankratz berührt den Ball innerhalb des 16ers unglücklich mit der Hand, Schiedsrichterin Mirka Derlin zeigt auf den Punkt. Für die „Turbinen“ nimmt sich Julia Simic der Sache an und schon steht es 2:0 für Potsdam.
26. Minute: Pankratz heute im Pech. Nach dem verschuldeten Strafstoß muss sie das Spiel schon frühzeitig und verletzt beenden. Nach einem Zusammenprall hat sie was am Kopf abbekommen und kann nicht weitermachen. Für sie kommt Johanna Kaiser ins Spiel.
44. Minute: Kurz vor der Pause die erste bessere Möglichkeit für die TSG. Kristin Demann ist nach einem Eckball mit dem Kopf zur Stelle: knapp drüber.
52. Minute: Martina Moser hat den Anschlusstreffer auf dem Fuß. Auf der rechten Seite wird sie freigespielt, ihr Schuss verfehlt das Tor nur knapp.
60. Minute: Geht das noch was? Hoffenheim ist jetzt besser im Spiel, die Partie nahezu ausgeglichen und Moser hat die nächste Großchance. Freistehend vor Potsdams Keeperin Anna-Felicitas Saarholz verpasst sie erneut das 1:2.
64. Minute: Die Gastgeberinnen bleiben gefährlich. Genoveva Anonma trifft mit einem platzierten Schuss aus 20 Metern das Aluminium.
70. Minute: Potsdam fährt wieder einen Gang hoch, verpasst aber bisher die endgültige Entscheidung über den Spielausgang.
75. Minute: 0:3 aus Sicht der TSG. Inka Wesely erhöht per Kopfball nach einer Ecke.
Die Szene des Spiels: Comeback Silvana Chojnowski
Eine Spielerin hatte besonderen Grund zur Freude: Silvana Chojnowski. Acht Monate nach ihrem Kreuzbandriss stand die Offensivspielerin erstmals wieder im Kader der Mannschaft von Jürgen Ehrmann. Früher als sie selbst geglaubt hatte: „Ich möchte bald meine ersten Spiele in der 2. Mannschaft machen, um wieder Spielpraxis zu bekommen“, hatte sie vor knapp drei Wochen gesagt. Nun wurde es gleich die erste Mannschaft und sie saß nicht etwa auf der Bank – sie spielte von Anfang an. Die Niederlage trübte ihre Freude vielleicht etwas, aber das Glücksgefühl überwog. Chojnowski war einfach froh, nach so langer Zeit wieder das Trikot der TSG zu tragen. Die harte Arbeit der vergangenen Monate hat sich ausgezahlt, Chojnowski spielte 67 Minuten, agierte wie man sie kennt: willensstark, agil, kraftvoll. Einfach nur wunderbar.
Die Zahl des Spiels: 1
Bei ihrem Bundesligadebüt hätte sich Johanna Kaiser sicher einen schöneren Einstand gewünscht. Bereits nach 25 Minuten kam Kaiser für Pankratz ins Spiel und feierte mit dieser Einwechslung ihre Premiere in der Allianz Frauen-Bundesliga. Trotz der Niederlage machte Kaiser ein gutes Spiel und empfiehl sich beim Trainerteam für die kommenden Spiele.
Die Trainerstimme:
Jürgen Ehrmann: Unser Plan war, dass wir lange die Null halten. Dsd ging natürlich direkt schief. Das Gegentor war überflüssig. Dass Potsdam Druck machen würde, war uns klar. In der Halbzeit haben wir umgestellt und offensiver agiert. Potsdam hatte dann echt Probleme und wir gute Chancen, aus denen wir ein Tor machen müssen. Natürlich blieb Potsdam weiterhin gefährlich, aber wir haben die Defensive Potsdams durcheinandergewirbelt. Hinten standen wir in der zweiten Hälfte kompakt. Auf die zweite Halbzeit müssen wir aufbauen. Da waren wir aggressiv und haben uns nichts gefallen lassen. Konditionell war es ein Spiel auf Augenhöhe. Das hat mir gut gefallen. In der zweiten Halbzeit war es aus unserer Sicht ein richtig gutes Fußballspiel.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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