Wilhelmi-Gymnasium beteiligt sich an Artenschutzprojekt
(zg) Bereits im Frühjahr 2013 hatte Anja Hoffmann vom Naturschutzbund NABU bei den Naturwissenschaftlern des Wilhelmi-Gymnasiums angefragt, ob eine Klasse das Projekt „Artenschutztürme“ durch den Bau von Nistkästen unterstützen könne. Dabei handelt es sich um ein gemeinsames Projekt des NABU, des Bunds für Vogelschutz e.V. Kraichgau, der EnBW und dem Grünflächenamt der Stadt Sinsheim, bei dem die Fassaden von vier geeigneten Trafotürmen in Sinsheim und Umgebung mit Fledermauskästen und Nistkästen für Vögel ausgestattet werden sollen. Herr Morper und Herr Hinger, die NwT-Lehrer der Klasse 8d (Schuljahr 2012/2013, mittlerweile 9d), waren gerne bereit, den Bau von Nistkästen für einen der Türme in die Unterrichtseinheit „Naturbeobachtung und Experiment“ am Schuljahresende zu integrieren. Neben naturwissenschaftlicher Theorie ist praktisches Arbeiten ohnehin ein wichtiger Bestandteil des NwT-Unterrichts. Die Wahl fiel auf den Artenschutzturm im Wiesental. Nachdem Herr Hummel vom Bund für Vogelschutz e.V. Kraichgau mitgeteilt hatte, welche Nistkästen benötigt werden, konnte es losgehen. Das benötigte Holz wurde von Herrn Morper besorgt und vorgesägt, da Schüler im Unterricht nicht mit Kreis- oder Stichsägen arbeiten dürfen. Die Materialkosten übernahm die Fachschaft NwT. Doch auch für die Schüler blieb noch genug zu tun, mussten doch alle Bauteile abgeschmirgelt, mit Bohrungen versehen und miteinander verschraubt werden. Die Einflugöffnungen der Mauerseglerkästen wurden außerdem von Hand ausgesägt. Schließlich wurden die fertigen Kästen mit ungiftiger Farbe gestrichen, mit Dachfolie versehen und zum Teil abschließend noch sehr kreativ bemalt. Insgesamt entstanden in recht kurzer Zeit zwölf Nistkästen, sechs für Mauersegler, zwei für Dohlen und vier für kleinere Höhlenbrüter wie Kleiber oder Blaumeise. Die Klasse 9c steuerte noch einen Fledermauskasten bei, der aus einem anderen Projekt stammte. Insbesondere der Bau von Mauerseglerkästen war wichtig, da der Bestand dieser Koloniebrüter im Rückgang begriffen ist und die Tiere zur Jungenaufzucht auf hoch gelegene Felsspalten oder eben Nisthilfen an Gebäuden angewiesen sind.
Die Schülerinnen und Schüler der 9d zeigten großes Engagement, und das Ergebnis kann sich sehen lassen, insbesondere, wenn man bedenkt, dass es für die meisten die erste Arbeit dieser Art war. Nun wurden die fertigen Nisthilfen mit Hilfe eines Hubsteigers der EnBW am Turm angebracht, sodass sie im nächsten Frühjahr ihren Zweck erfüllen können. Evtl. soll zu einem späteren Zeitpunkt noch eine künstlerische Gestaltung der Fassade des Turms erfolgen.
Quelle: Rene Morper