(zg) Viel mehr Materialen zum Entdecken und Forschen hat jetzt der Evangelische Kindergarten in Waldangelloch bekommen. Bereits vor zwei Jahren konnte durch die Unterstützung der Forscherstation, dem Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung eine eigene Forscherstation im Kindergarten aufgebaut werden. Dank der Unterstützung der Unternehmensgruppe USS GmbH wurde nun das Angebot erweitert.
Endlich scheint die Sonne. Der perfekte Tag, um die Erweiterung der Forscherstation im Evangelischen Kindergarten Waldangelloch einzuweihen. Nach dem wochenlangen Regen tut es gut, wenn Wasser nur noch in bereit gestellten Schüsseln und Wannen zur Verfügung steht. So liegen neben einer durchsichtigen Wanne Nägel, Luftballons, Murmeln, Knete und Strohhalme. „Au fein, da mache ich gleich mit“, freut sich die kleine Carmen und wirft den Strohhalm ins Becken: „Prima, der schwimmt.“ Doch was passiert, wenn der Strohhalm mit Knete umwickelt wird? Carmen probiert alles aus: Strohhalm mit und ohne Knete, mit und ohne Schlüssel, mit und ohne Nägeln. „Genau das wollen wir erreichen“, freut sich die langjährige Kindergartenleiterin Martina Grundmann-Ecker: „Die Kinder sollen selbst entdecken und Spaß dabei haben, ihren Forscherdrang auszuleben.“ Seit über vier Jahren besuchen Grundmann-Ecker und ihr Team regelmäßig die kostenlosen Fortbildungen des Klaus-Tschira-Kompetenzzentrums für frühe naturwissenschaftliche Bildung in Heidelberg. Ziel der Fortbildungen ist es zu zeigen, wie mit einfachen Mitteln zusammen mit Kindern Naturphänomenen nachgespürt werden kann und wie viel Spaß es macht, gemeinsam die Welt zu entdecken. „Irgendwann war dann der Wunsch nach einer eigenen Forscherstation da“, berichtet Grundmann-Ecker. So wurde – zunächst noch durch die Klaus Tschira Stiftung gefördert – 2009 eine Regalwand und ein Wassertisch angeschafft. Die Regalwand wurde mit ersten Forscherkisten ausgestattet, die Titel wie „Brause-Raketen“ oder „ Farbhexe Lily“ tragen. Darin fanden die Kinder seitdem Anregungen und Materialien für eigene Ideen und Experimente. Doch bald schon wurde klar, dass die Grundausstattung nicht ausreicht, um allen Kindern jederzeit das eigene Entdecken zu ermöglichen. Für die Erweiterung der Forscherstation wurde aus dem Grund ein Pate gesucht, der bereit war, sich finanziell zu engagieren. Werner Nitsche, Firmengründer der Unternehmensgruppe USS GmbH war sofort begeistert: „Als das Kompetenzzentrum uns fragte, ob wir die weitere Förderung dieser tollen Idee übernehmen wollen, waren wir gleich Feuer und Flamme.“ Paten, wie die Unternehmensgruppe USS GmbH, übernehmen die Anschaffungskosten für die Einrichtung einer Forscherstation und verpflichten sich für mindestens zwei Jahre, die naturwissenschaftliche Arbeit der Einrichtung zu unterstützen.
„Wir vom Kompetenzzentrum stehen den Kindergärten weiterhin beratend zur Seite“, erläutert Jochen Luttenberger die einmalige Kooperation zwischen der Forscherstation in Heidelberg, Kindergärten und Grundschulen sowie Paten.
Seit 2006 bietet das Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung kostenlos Fortbildungen für Erzieherinnen und Grundschullehrkräfte in der Rhein-Neckar-Region an. Rund 500 Pädagogen aus über 150 Einrichtungen haben das Angebot bisher genutzt und sich für Naturwissenschaften begeistern lassen. Nach erfolgreicher Teilnahme einer Fortbildung können sich die Einrichtungen – so wie der evangelische Kindergarten in Waldangelloch – um die Einrichtung einer eigenen Forscherstation bewerben. So sind im Laufe der Jahre 33 Forscherstationen in Kindergärten und Grundschulen in der Region entstanden, die von Paten unterstützt werden.
Weitere Informationen zur Forscherstation und ihren kostenlosen Angeboten im Internet unter www.forscherstation.info
Über die Forscherstation
Die Forscherstation, Klaus-Tschira-Kompetenzzentrum für frühe naturwissenschaftliche Bildung gGmbH mit Sitz in Heidelberg, ist ein An-Institut der Pädagogischen Hochschule Heidelberg. Die Forscherstation wird von der Klaus Tschira Stiftung getragen. Ihr Ziel ist es, Erzieherinnen und Erzieher sowie Grundschullehrkräfte für Naturwissenschaften zu begeistern, damit sie gemeinsam mit Kindern die Welt entdecken. Dafür setzt die Forscherstation auf praxisbezogene Forschung, die Qualifizierung wissenschaftlichen Nachwuchses, berufsbegleitende Fortbildungen sowie die Bereitstellung geeigneter Experimentierideen.
Quelle: Dr. Kerstin Zyber-Bayer