Das baden-württembergische Handwerk könnte noch stärker ausbilden. Zwar liegt die Zahl der neu abgeschlossenen Verträge mit 16.267 im Durchschnitt der letzten Jahre. Aber es sind weiter noch 2.500 Lehrstellen unbesetzt.
(zg) Bis zum Start des neuen Ausbildungsjahres am 1. September wurden 16.267 neue Ausbildungsverträge im baden-württembergischen Handwerk abgeschlossen. Das waren zwar 3,3 Prozent weniger als im selben Zeitraum des Vorjahres, als 16.827 junge Menschen eine Ausbildung im Handwerk begonnen hatten. Dennoch lag die Zahl durchaus im Durchschnitt der letzten Jahre. Wie schon im letzten Jahr wurden rund 1.900 Ausbildungsplätze zum ersten Mal besetzt, sei es, dass ein Betrieb zum ersten Mal ausbildete oder einen weiteren Platz zur Verfügung stellte. Die Handwerksbetriebe im Land könnten jedoch noch sehr viel mehr ausbilden, wenn sich nur entsprechende Bewerber finden würden: Zum Stichtag 31. August waren noch rund 2.500 Lehrstellen mit Ausbildungsbeginn 2013 offen.
Der Baden-Württembergische Handwerkstag weist darauf hin, dass auch nach dem 1. September eine Ausbildung begonnen werden kann. Alle Kurzentschlossenen oder Jugendliche, die noch nicht den passenden Ausbildungsplatz gefunden haben, ruft Landeshandwerkspräsident Möhrle auf, sich bei der zuständigen Handwerkskammer zu melden: „Wir haben noch in jedem Ausbildungsberuf freie Lehrstellen – vom Anlagenmechaniker Sanitär Heizung Klima bis zum Zweiradmechaniker. Mit etwas Glück und Mobilität finden wir sogar einen Ausbildungsplatz im Wunschberuf!“ Aber auch Stellen für das Jahr 2014 würden bereits angeboten. „Das Handwerk bietet auf das moderne Leben angepasste Ausbildungsberufe mit Tradition, die vielfältige Karrieremöglichkeiten eröffnen. Praktisches Arbeiten mit den eigenen Händen, höhere Bildungsabschlüsse, der Weg in die Selbstständigkeit oder ein späteres Studium inklusive,“ so Möhrle.
Die offenen Lehrstellen in den Handwerksbetrieben sind für die Handwerkskammern und Fachverbände im Land ein Ansporn, die Maßnahmen der Nachwuchsrekrutierung, Berufsorientierung und Imagewerbung weiter zu intensivieren. Zu nennen wären beispielsweise die Bildungspartnerschaften mit Schulen, der Einsatz von Ausbildungsbotschaftern in den Klassen oder die Nachwuchskampagne www.handwerks-power.de.
Quelle: handwerk.bw