Baden‑Württemberg: Gut 3 400 Betriebe im Land wirtschaften ökologisch – Bewirtschaftete Fläche bei 9,3 Prozent
Nach Feststellung des Statistischen Landesamts haben im Jahr 2016 insgesamt 3 446 landwirtschaftliche Betriebe in Baden‑Württemberg vollständig oder teilweise nach den Vorgaben der EU-Öko-Verordnung 834/20071 gewirtschaftet. Das entspricht einem Anteil von 8,5 Prozent an den insgesamt 40 589 landwirtschaftlichen Betrieben, die im Rahmen der Agrarstrukturerhebung 2016 im Land ermittelt wurden. Das ist ein neuer Höchststand im Land.
Von den Öko-Betrieben werden knapp 132 000 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche (ha LF) ökologisch bewirtschaftet. Bezogen auf die Fläche entspricht dies einem Anteil von 9,3 Prozent. Da die EU-Öko-Verordnung auch Teilumstellungen eines Betriebes bzw. eines klar abgegrenzten Betriebsteils erlaubt, kann es fallweise dazu kommen, dass es in ökologisch wirtschaftenden Betrieben auch nicht umgestellte, konventionell bewirtschaftete Flächen gibt. Die insgesamt von ihnen bewirtschaftete Fläche ist daher mit 138 500 ha LF etwas größer als die reine Ökofläche. Die durchschnittliche Größe eines Betriebes mit ökologischer Bewirtschaftung beläuft sich auf 40,2 ha LF. Sie sind damit überdurchschnittlich groß, der Mittelwert für alle landwirtschaftlichen Betriebe im Land beträgt nur 34,9 ha LF.
Der Anteil der ökologisch bewirtschafteten Fläche nahm in Baden‑Württemberg in den vergangenen Jahren stetig zu. Wurden im Jahr 2003 etwas über 80 100 ha oder 5,5 Prozent der Fläche nach ökologischen Gesichtspunkten bewirtschaftet, so stieg dieser Anteil bis zum Jahr 2010 auf 7,0 Prozent (knapp 98 400 ha LF) und hat in 2016 mit den knapp 132 000 ha LF einen neuen Höhepunkt erreicht. 114 400 ha LF waren zu diesem Zeitpunkt bereits vollständig auf die ökologische Bewirtschaftung umgestellt, 17 500 ha LF befanden sich in Umstellung auf die ökologische Wirtschaftsweise. Flächen in der Umstellungsphase werden zwar bereits nach den Richtlinien des ökologischen Landbaus bewirtschaftet, die darauf produzierten Erzeugnisse dürfen jedoch noch nicht als »bio« oder »ökologisch« verkauft werden. Der Anteil der Umstellungsflächen beträgt 13,3 Prozent und liegt damit deutlich höher als noch 2010 (8,7 Prozent) oder 2013 (6,2 Prozent), ein Indiz für eine dynamische Entwicklung in diesem Bereich.