Interkulturelle Woche wird in Baden eröffnet
Karlsruhe/Freiburg. Am Sonntag, 25. September, 10.30 Uhr startet die Interkulturelle Woche mit einem bundesweit zentralen Gottesdienst in Heidelberg (Karlsplatz). Mitwirken werden unter anderem Erzbischof Stephan Burger und Landesbischöfin Heike Springhart, Bischof Emmanuel von Christoupolis (Sfiatkos), Vikarbischof der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland, und Pastor Konstantin von Abendroth von der Vereinigung Evangelischer Freikirchen. Unter dem Motto „Offen geht“ beteiligen sich viele Kirchengemeinden in Baden mit Gottesdiensten, Begegnungs- und Bildungsveranstaltungen und Aktionen an der Interkulturellen Woche.
„Ich freue mich darauf, in der interkulturellen Woche unsere Vielfalt und Verschiedenheit zu feiern. Offen sein im Herzen und im Geist, offen sein für Begegnungen und offen für neue Erfahrungen, für Menschen, die neu zu uns kommen, neue Perspektiven, neue Freundinnen und Freunde, dafür steht die interkulturelle Woche“, sagt Landesbischöfin Heike Springhart.
Gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen in der Aufnahme von Geflüchteten seien wir als Gesellschaft besonders gefordert. „Als christliche Kirchen sehen wir den Schutz und die Aufnahme von Geflüchteten als biblischen Auftrag“, so Springhart. „Jeder Mensch ist ein Ebenbild Gottes, mit den unterschiedlichen religiösen und kulturellen Hintergründen. Wir stellen uns gegen jede Form von Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, setzen uns für Vielfalt und Menschenfreundlichkeit in unserer Gesellschaft ein und ermöglichen Begegnung in den Kirchengemeinden.“
Auch Erzbischof Stephan Burger betont, wie wichtig es sei, dass Kirche sich im Bereich Flüchtlingshilfe engagiert. „Ich freue mich, dass sich viele Hauptamtliche und Ehramtliche für das Zusammenleben und Zusammenwachsen in der Vielfalt engagieren. Das zeigt sich zum Beispiel in der Willkommenskultur bei der Begleitung von Flüchtlingen, Migrantinnen und Migranten auf dem Weg der Integration. Und es offenbart sich auch im vielfältigen Programm der Interkulturellen Woche.“
In der Erzdiözese Freiburg hat sich seit 2015 neben der Flüchtlingssozialarbeit der Caritas in der Erzdiözese Freiburg die Seelsorge mit Geflüchteten entwickelt. Sie versteht sich als Angebot der Kirche, durch das geflüchtete Menschen in ihrer besonders vulnerablen Situation die Zuwendung Gottes erfahren können. Sie ermöglicht Glaubensheimat und stärkt die interkulturelle Seelsorge innerhalb der Weltkirche. Nicht zuletzt gestaltet sie den Auftrag des Evangeliums mit. Sie wird in erster Linie von den Flüchtlingsseelsorgerinnen und Flüchtlingsseelsorgern in den Dekanaten Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe und Mannheim getragen und durch den Referenten für Flüchtlingspastoral im Erzbischöflichen Seelsorgeamt in Freiburg koordiniert.
Ein weiteres Anliegen der Seelsorge für Geflüchtete war und ist die Vernetzung vieler engagierter Akteurinnen und Akteure innerhalb und außerhalb der Kirche. Auf verschiedensten Ebenen entstanden kirchliche Netzwerke. Auch zahlreiche sogenannte Leuchtturmprojekte sind in den letzten Jahren gewachsen: etwa in der Hochschulseelsorge für Studierende aus Krisengebieten, die Romapastoral oder Angebote für orientalische Christinnen und Christen.
Die Evangelische Landeskirche in Baden unterstützt die Arbeit mit Geflüchteten seit vielen Jahren, auch mit Personal auf der Ebene der Kirchenbezirke: Die kirchlich-diakonische Fachberatung Flucht leistet Menschenrechtsarbeit vor Ort, initiiert viele Veranstaltungen – auch während der Interkulturellen Woche – und begleitet Geflüchtete und Ehrenamtliche in ihren Anliegen. Die evangelische Landeskirche und die Diakonie Baden setzen sich für bessere gesellschaftliche Rahmenbedingungen und für Teilhabe und Integration vor Ort ein. Die Interkulturelle Woche soll dieses Engagement sichtbar machen.
Ökumenische Angebote im Rahmen der Interkulturellen Woche
Viele Veranstaltungen im Rahmen der Interkulturellen Woche sind ökumenische Angebote. So findet beispielsweise bereits am Freitag, 23. September, im Bürgerhaus Buckenberg-Haidach (17-22 Uhr) ein Interkulturelles Jugendfest statt. Mit einer Vernissage wird am Montag, 26. September, 18 Uhr, im Bernhardushaus in Bretten die Ausstellung „Grenzenlose Menschlichkeit. Man lässt keine Menschen ertrinken. Punkt.“ eröffnet. In Freiburg wird am Dienstag, 27. September, 19 Uhr in der Johanneskirche ein ökumenischer Gottesdienst zum Tag des Flüchtlings und Migranten gefeiert. Am Montag, 3. Oktober, 17 Uhr, findet in Mannheim (Jugendkirche Samuel) die Uraufführung des Pop-Oratoriums „Hagar“ statt. Und am Sonntag, 9. Oktober, 16 Uhr wird unter dem Motto „#offen geht“ in der Heilig Kreuz Kirche Bad Säckingen die „Feier der Religionen“ stattfinden.
Diese und zahlreiche weitere badische Veranstaltungen finden Sie unter: www.ekiba.de/infothek/arbeitsfelder-von-a-z/flucht-migration-2/interkulturell/interkulturelle-woche/ und www.ebfr.de/interkulturelle-woche-2022
Quelle: Evangelischer Oberkirchenrat Karlsruhe