Dr. Albrecht Schütte MdL im Gespräch mit Schülerinnen und Schülern der Sonnenbergschule Angelbachtal
(zg) Wie wird man Landtagsabgeordneter und wie sieht dann die Arbeit aus? Die Antworten zu diesen Fragen standen im Vordergrund einer Einführung, die der Parlamentarier Dr. Albrecht Schütte (CDU) im Rahmen einer Politikstunde an der Sonnenbergschule Angelbachtal hielt. „Plenarsitzungen sind nur der geringste Teil der Arbeit“, so Schütte. Anschaulich schilderte er daher den Schülerinnen und Schülern der beiden 9. Klassen der Werkrealschule, wie vielfältig seine Arbeit sei. „Die Ausschusssitzungen und insbesondere die Vorbesprechungen innerhalb der CDU Fraktion beziehungsweise mit dem Koalitionspartner sind ein wesentlicher Teil der Arbeit. Hier ringen wir um die beste Lösung.“ Essentiell sei für ihn, so Schütte, das Engagement im eigenen Wahlkreis: „Viel Zeit verwende ich dafür, den Gemeinden und Menschen hier vor Ort bei ihren individuellen Anliegen zur Seite stehen.“
Schütte nannte auch die Voraussetzungen, die man seiner Meinung nach mitbringen sollte, um ein politisches Amt zu begleiten: „Ehrenamtliches und politisches Engagement an der Basis sind wichtig. Entscheidend ist auch eine Ausbildung und berufliche Erfahrung, die einen von der Politik unabhängig macht.“
In einer anschließenden Diskussion sprachen die Schülerinnen und Schüler über die unterschiedliche Bezahlung von Lehrkräften. „Ich empfinde es als ungerecht, dass unsere Lehrer an der Werkrealschule weniger Gehalt bekommen als Gymnasiallehrer. Hier wird genau so viel geleistet, oder sogar mehr, und das wird nicht gewürdigt“, so ein Schüler. Eine Schülerin ergänzte: „Man merkt, dass bei uns Personalmangel herrscht. Es fällt Unterricht aus und es ist schwierig eine Vertretung zu garantieren.“ Der Abgeordnete, der unter anderem im Finanzausschuss Mitglied ist, verwies auf zusätzliche finanziellen Mittel und Stellen für die verschiedenen Schultypen, bestätigte aber gleichzeitig: „Wir haben jetzt zwar Geld, um ausreichend Lehrkräfte zu zahlen, in einigen Bereichen fehlen uns aber schlicht die ausgebildeten Lehrkräfte, da in den letzten Jahren die Anzahl von Studienplätzen nicht ausreichend waren.“
Auch die Sozialberufe, besonders in der Pflege, seien nicht ausreichend vergütet, so die Schüler. Man habe kaum einen Anreiz einen dieser Berufe zu erlernen und später zu ergreifen, obwohl hier bundesweit ein großer Mangel an Fachkräften herrsche. Das bestätigte auch Schütte: „Zusätzliche Mittel müssen hier investiert werden, so dass Berufe in der Pflege attraktiver werden.“
Des Weiteren sprachen die Schülerinnen und Schüler mit dem Abgeordneten unter anderem über Motoren auf Basis von Wasserstoff, Drogenmissbrauch und die vielfältigen Gründe, warum Menschen in Deutschland rechtsradikale Parteien wählen.
Im Anschluss an das Gespräch mit den Schülerinnen und Schülern folgte ein intensiver Austausch mit Rektor Ulrich Schwenk, dem Schulleitungsteam und Elternvertretern der Sonnenbergschule. Dabei machte der Abgeordnete deutlich für wie wichtig er einen Bildungsweg mit hohem praktischem Anteil hält: „Für mich ist es ein zentrales Anliegen, dass wir die verbliebenen Werkrealschulen mit ihrem zielgerichteten Bildungsangebot erhalten.“
(Text/ Fotos: Nahrgang)