Nach einer furiosen zweiten Halbzeit, in der es hin und herging, steht die U23 der TSG am Ende mit leeren Händen da. Trotz der Treffer von Benedikt Gimber und Kingsley Schindler unterliegt die Mannschaft von Trainer Marco Wildersinn im Derby dem FC-Astoria Walldorf mit 2:3 (0:0).
PERSONAL UND TAKTIK
Wildersinn brachte im Vergleich zum Derby in Neckarelz unter der Woche mit Innenverteidiger Nicolai Rapp, Mittelfeldspieler Nadiem Amiri und Stürmer Philipp Ochs drei neue Akteure. Im Tor stand erneut Ricco Cymer. Die Vierer-Abwehrkette bildeten Rapp und Kapitän Marcus Mann als Innen- sowie Jannik Dehm und Benedikt Gimber als Außenverteidiger. Vor der Abwehr räumte Russell Canouse ab, das offensive Mittelfeld war diesmal mit Barış Atik und Nadiem Amiri bestückt. Die Angriffsreihe bildeten Top-Torjäger Benjamin Trümner, Felix Lohkemper und Ochs.
Beim Gast aus Walldorf standen mit Tabe Nyenty, Manuel Kaufmann, Niklas Horn, Nicolai Groß und Dejan Bozic gleich fünf Spieler in der Startformation, die schon einmal das Hoffenheim-Trikot getragen haben.
Walldorf kommt das erste Mal gefährlich in den Sechzehner. Timo Kern bedient über links Marcus Meyer, der einen scharfen Querpass durch den Fünfmeterraum spielt. Doch Gimber ist da und klärt.
Trinkpause bei sengender Hitze: Bislang bekommen die Zuschauer hier kaum Torszenen zu sehen. Beide Mannschaften sind um einen gepflegten Spielaufbau bemüht, aber für Abschlüsse reicht es selten.
Lohkemper versucht es einfach mal aus 22 Metern, doch sein Schuss gerät etwas zu zentral und ist dadurch leichte Beute für Walldorf-Keeper Jürgen Rennar.
Liegt’s an den 32 Grad im Schatten, dass hier bislang relativ wenig passiert? Das Bemühen ist beiden Mannschaften nicht abzusprechen, allein es will wenig gelingen. Richtig gefährliche Aktionen vor den beiden Toren gab es nicht zu sehen. Das 0:0 ist daher folgerichtig. „Wir hatten Schwierigkeiten, ins Spiel zu kommen. Das ist aber gegen solch eine spielstarke Mannschaft auch nicht verwunderlich“, sagt Wildersinn. „Immerhin haben wir auch keine Torchancen zugelassen.“
TOR FÜR WALLDORF
Der erste richtig gute Spielzug der Gäste führt gleich zum Erfolg. Meyer schickt Marcel Carl steil, und der hat das Auge für den zentral einlaufenden Dejan Bozic. Es steht 0:1.
TOR FÜR WALLDORF
Doppelschlag der Gäste – und es ist nahezu der gleiche Spielzug wie beim 0:1. Wieder schickt Meyer Carl, und der hat erneut die Übersicht. Diesmal bedient er Timo Kern im Zentrum. Dessen strammer Flachschuss schlägt unhaltbar ein.
Fast die passende Antwort der TSG: Eine Ecke landet bei Mann, der den Ball zwar wuchtig aufs Tor köpft, doch FCA-Schlussmann Rennar ist zur Stelle.
TOR FÜR HOFFENHEIM!
Da ist der Anschlusstreffer! Amiri spielt einen Eckball flach zum Strafraumeck. Der eingewechselte Kingsley Schindler bringt den Ball scharf in den Sechzehner und Gimber gibt ihm den entscheidenden Tick in Richtung langen Pfosten – nur noch 1:2.
TOR FÜR HOFFENHEIM!
Irre! Innerhalb von vier Minuten macht die TSG aus einem 0:2 ein 2:2. Schindler taucht vor FCA-Keeper Rennar auf und überlupft ihn sehenswert zum Ausgleich.
TOR FÜR WALLDORF
Das gibt’s doch nicht! Walldorf geht hier erneut in Führung. Die TSG vertändelt auf der linken Abwehrseite den Ball, so dass Walldorf zum Flanken kommt. Bozic ist in der Mitte frei und köpft zum 3:2 ein. Bitter!
SCHLUSSPFIFF
Unterschiedlicher können zwei Halbzeiten wohl gar nicht aussehen. Nach dem höhepunktarmen ersten Durchgang, überschlugen sich im zweiten Spielabschnitt die Ereignisse. Die TSG bewies Comeback-Qualitäten und hätte sich einen Punkt verdient gehabt. „Wir sind richtig gut aus der Kabine gekommen, waren dann aber nicht klar genug und kassieren zwei Gegentore. Die Moral meiner Mannschaft war danach aber sehr gut, und ich hatte nach dem 2:2 auch das Gefühl, dass wir jetzt am Drücker waren“, sagt Wildersinn.
DIE SZENE DES SPIELS
Das 2:3 in der 79. Minute tat der TSG richtig weh. Gerade erst hatte sie es geschafft, aus einem 0:2 ein 2:2 zu machen und spielte weiter euphorisch nach vorne. Und dann diese kalte Dusche!
DIE ZAHL DES SPIELS
5 – Nach der nur eingeschränkt unterhaltsamen ersten Halbzeit fallen im zweiten Durchgang noch fünf Tore. Das hätten sich die 288 Zuschauer im Dietmar-Hopp-Stadion beim Pausentee wohl nicht träumen lassen. Der Unterhaltungswert ließ in der zweiten Hälfte nicht zu wünschen übrig. Nur das Ergebnis war am Ende verbesserungsfähig.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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