NABU: Torffrei gärtnern ist gut fürs Klima
(zg) Frühjahrszeit ist Pflanzzeit. Wer dabei die Natur schützen möchte, setzt auf torffreie Erde. Denn der Torf, der im Garten oder auf dem Balkon verwendet wird, kommt aus dem Moor. Damit eine ein Meter mächtige Torfschicht entsteht, vergehen bis zu 1.000 Jahre. Bereits über 95 Prozent der Moore in Baden-Württemberg sind zerstört. „Dabei bieten Moore zahlreichen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum – und sind wichtig fürs Klima“, erklärt Anette Stark, neues Vorstandsmitglied beim NABUSinsheim. „Deshalb ist es so wichtig, die noch vorhandenen Moore zu bewahren.“
Obwohl weltweit nur drei Prozent der Landoberfläche von Mooren bedeckt sind, binden diese mehr Kohlenstoff als alle Wälder zusammen. Wird ein Moor entwässert und Torf abgebaut, schadet das dem Naturhaushalt deshalb enorm. „Es werden große Mengen an Treibhausgasen freigesetzt, die den Klimawandel beschleunigen. Tiere und Pflanzen verlieren ihren Lebensraum“, sagt Stark.
„Es ist nicht notwendig umweltschädigenden Torf zu nutzen und es gibt guten Ersatz. Die bessere und billigere Alternative ist der eigene Kompost“, rät die Naturschützerin. Der belebt den Boden und gibt ihm wichtige Nährstoffe zurück. Aber auch im Handel bekommt man torffreie Produkte. Sie verbessern dauerhaft die Nährstoffversorgung des Bodens, fördern die Bodenstruktur und unterstützen die wichtigen Bodenlebewesen. „Oft lohnt es sich, im Baumarkt oder Gartencenter gezielt nachzufragen“, empfiehlt das NABU-Vorstandsmitglied. „Bei uns in der Region findet man torffreie Erde zum Beispiel beim Kraichgau Raiffeisen Zentrum oder auch bei Hornbach“.„Da muss man aber aufpassen und genau hinschauen: Auch ein Beutel sogenannter Bioerde kann viel Torf enthalten“. Sicherheit gibt nur die Bezeichnung „torffrei“ oder „ohne Torf“, und obwohl alle namhaften Hersteller heutzutage komplett torffreie Produkte anbieten findet man diese oft nur ganz hinten im Sortiment. Ausschließlich torffreie Produkte bietet die Firma Neudorff an.
Quelle: Anja Wirtherle