Ernährungsmythen halten sich hartnäckig. So glauben viele Menschen in Deutschland immer noch, dass Nüsse dick machen würden und Öle kaum eingesetzt werden sollten. Ernährungswissenschaftler und Diabetologen raten jedoch beispielsweise dazu, pro Woche 1 Liter Olivenöl zu verzehren. Wer nicht ausreichend gesunde Fette konsumiert, erhöht nach aktuellen Kenntnissen nämlich das Risiko eines Herzinfarktes und der Gewichtszunahme.
In einer Studie, in der eine Probandengruppe 30 Gramm Nüsse pro Tag verzehrte, die zweite Probandengruppe 1 Liter Olivenöl pro Woche aß und die dritte Gruppe sich fettarm ernährte, erzielten Gruppe 1 und 2 gute Gewichtsergebnisse und reduzierten ihr Infarkt- und Krebsrisiko. Für Gruppe 3 galt dies nicht.
Der Grund: Olivenöl beispielsweise ist reich an sekundären Pflanzenstoffen, die sättigen. Und wer satt ist, snackt weniger.
Doch was kennzeichnet ein empfehlenswertes Olivenöl? Welche Inhaltsstoffe bieten einen konkreten gesundheitlichen Vorteil und aus welchem Grund kann der regelmäßige Verzehr hochwertiger Olivenöle das Herz schützen?
Olivenöl kaufen: Darauf sollten Verbraucher achten
Ist es gesund, jeden Tag Olivenöl zu essen? Diese Frage lässt sich – entgegen der Empfehlungen in Magazinen sowie von selbsternannten Fitnessinfluencern und Lifestyle-Coaches auf Social Media – leicht beantworten: Ja, es ist gesund, pro Tag einen Esslöffel Olivenöl aufzunehmen.
Wann Olivenöl qualitativ hochwertig ist, ist an der Güteklasse zu erkennen. Wer das Olivenöl nicht erhitzt, sollte zu einem kaltgepressten Olivenöl der Güteklasse 1 greifen. Empfehlenswerte Produkte stehen ab circa 10 Euro pro Flasche zur Verfügung. Zum Erhitzen und Anbraten eignet sich ein raffiniertes Rapsöl. Auf Sonnenblumenöl sollten Verbraucher möglichst verzichten, da ohnehin zu viel Omega-6-Fettsäuren über Fertigprodukte und Co. aufgenommen werden.
Ein gutes Olivenöl weist einen vollmundigen, manchmal sogar leicht scharfen Geschmack auf. Das Öl sollte nicht ranzig schmecken und zeitig verbraucht werden.
Was macht Olivenöl gesund?
Ärzte wie der Diabetologe Dr. Matthias Riedl, bekannt aus der Fernsehshow “Ernährungsdocs”, raten dazu, hochwertige Olivenöle, Leinöle und Walnussöle zu konsumieren. Wer an einem Omega-3-Mangel leide, könne zusätzlich zu einem Fisch- oder Algenöl greifen.
Von Maiskeimöl, Sonnenblumenöl, Palmöl und Schmalz raten Mediziner in der Regel ab. Der Grund: Die Öle können Entzündungen im Körper fördern.
Olivenöl dagegen enthält ungesättigte Fettsäuren wie Ölsäuren. Diese sind – wie die Linolsäure – essentiell für den menschlichen Körper. Gleiches gilt für die enthaltenen Omega-3-Fettsäuren und die Eicosapentaensäure. Der Verzehr kann dazu beitragen, dass die Arterien nicht verkalken. Die sekundären Pflanzenstoffe beugen Entzündungen vor. Vitamin E wiederum ist ein Antioxidans.
Warum schützt Olivenöl das Herz?
Butter bei die Fische: Wer täglich rotes Fleisch und Wurst isst, regelmäßig Fast-Food konsumiert, Süßigkeiten als festes Abendritual einsetzt und hochverarbeitete Produkte zuführt, erhöht das Risiko von Herz-Kreislauferkrankungen – und verkürzt unter Umständen seine Lebenszeit.
Im Gegensatz zur deutschen Bevölkerung, die sich mittlerweile zum Großteil von hochverarbeiteten Lebensmitteln ernährt, pflegen Menschen im mediterranen Raum eine bessere Beziehung zu natürlichen Lebensmitteln. Sie ernähren sich artgerechter – und unterstützen so ihre Gesundheit.
Olivenöl spielt hier eine zentrale Rolle. Der tägliche Verzehr kann vor Arteriosklerose, einer Verkalkung der Gefäße, Herzinfarkten und Schlaganfällen schützen. In Kombination mit viel frischem Gemüse, wenig Fleisch, Meerestieren wie Fisch, Hülsenfrüchten, Nüssen, Obst und einer angemessenen Menge an Milchprodukten können die antioxidativen Olivenöle dazu beitragen, den Gesundheitszustand zu erhalten oder zu verbessern.
Ein Tipp: Die Menge macht das Gift. Dies trifft auch auf das gute Olivenöl zu. Pro Tag sollten circa 10 bis 15 Gramm Öl verzehrt werden. Zur Orientierung: Ein Esslöffel Öl entspricht ungefähr 10 Gramm.
Das Fazit – ein hochwertiges Olivenöl kann gesundheitsförderlich wirken
Es schmeckt nicht nur lecker, sondern versorgt den menschlichen Körper auch mit wertvollen Inhaltsstoffen: das Olivenöl. Am besten verwenden Verbraucher ein hochwertiges Öl der Güteklasse 1 aus Oliven aus erster Pressung.
Zum Anbraten eignet sich das Öl nicht. Allerdings sollte das Anbraten sowieso eher die Ausnahme bilden. Stattdessen raten Ernährungsberater dazu, die Zutaten zu dünsten oder zu kochen. Das Olivenöl kann nachträglich über das Essen gegeben werden.
Olivenöl gilt mittlerweile als echtes Superfood und soll vor Herz-Kreislauferkrankungen und Krebs schützen können. Die gute Nachricht: Nahezu jedes Gericht kann mit dem leckeren Öl veredelt werden. Gesund und doch preiswert essen ist auch in diesem Kontext möglich: Gute Olivenöle stehen bereits ab 10 Euro pro Flasche zur Verfügung.