Dem kleinen Mädchen Stella aus Rauenberg geht es ein Jahr nach einer Stammzellspende wieder bestens
Familie dankt Freunden, Bekannten und Kollegen für die riesige Unterstützung
(zg) Vor über einem Jahr bewegte das Schicksal der kleinen Stella aus Rauenberg die Menschen im Rhein-Neckar-Kreis. Im Spätherbst 2017 hatte das vierjährige Mädchen ungewöhnlich hohes Fieber bekommen, welches einfach nicht sank. Nach vielen belastenden Untersuchungen, die Stella tapfer über sich ergehen ließ, überbrachten Ärzte die grauenvolle Diagnose: Stella litt an primärer (hereditärer) Hämophagozytischer Lymphohistiozytose (HLH) – einer sehr seltenen, meist tödlich verlaufenden Erkrankung des Immunsystems.
Das Kind brauchte daher dringend eine Stammzellspende. Im Januar vergangenen Jahres fanden schließlich im Heimatort Rauenberg, im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis in Heidelberg, wo Stellas Mutter arbeitet, sowie an anderen Orten wie den GRN-Kliniken oder Beruflichen Schulen Typisierungsaktionen statt, zu der zahlreiche Menschen kamen. Einige Wochen später erhielt die Familie die ersehnte positive Nachricht: Es wurde ein passender Stammzellspender für Stella gefunden. Allerdings war diese Nachricht noch kein endgültiges „happy end“, sondern quasi der Auftakt zu einer langen Reise, an der am Ende die vollständige Genesung der kleinen Stella stehen soll. Nun, rund ein Jahr nach der Stammzellenspende, kann ihre Mutter ein vorläufiges positives Fazit ziehen: „HLH ist besiegt und Stellas Körper hat das neue Immunsystem offensichtlich gut angenommen. Wir sind auf einem sehr guten Weg“, sagt die Rauenbergerin. Experten sprächen allerdings von einer Zeitspanne von bis zu fünf Jahren, nach der man erst sagen könne, dass der Patient vollständig geheilt ist.
Stellas Eltern haben sich jedoch bewusst dazu entschieden, die Öffentlichkeit einmalig über den Gesundheitszustand ihrer mittlerweile fünfjährigen Tochter zu informieren. „Wir erinnern uns gerne an die große Welle der Hilfsbereitschaft zurück, die uns damals in dieser schwierigen Phase viel Kraft gegeben hat. Auf diesem Weg möchten wir nochmals allen Spendern, Helfern und sonstigen Unterstützern aus tiefstem Herzen danken!“
Stella und ihre Angehörigen mussten nach der Stammzellspende noch einige Momente des Bangens und Hoffens überstehen. So verbrachte die Kleine insgesamt fast vier Monate in einem speziellen Schleusenzimmer auf der kinderonkologischen Station des Universitätsklinikums Heidelberg, bis sie vor Pfingsten erstmals nach Hause durfte. Lange musste Stella danach noch einen Nasenschlauch tragen, über den sie viele Medikamente erhielt. Erst ab Oktober vergangenen Jahres – fast ein Jahr nach der Diagnose – kehrte wieder etwas Normalität ins Leben der Familie ein, als Stella wieder in den Kindergarten gehen durfte. „Sie hat seitdem keinen Tag verpasst“, freuen sich ihre Eltern über das stabile neue Immunsystem ihrer Tochter.
Quelle: Silke Hartmann