(zg) Pflegende Angehörige aus dem Landkreis Heilbronn sind öfter krank als Menschen, die nicht pflegen müssen. Das belegt der Pflegereport der BARMER, den Professor Heinz Rothgang von der Universität Bremen erstellt hat. „Unsere Gesellschaft ist auf die aufopferungsvolle Arbeit pflegender Angehöriger angewiesen“, sagt Jochen Müller, Regionalgeschäftsführer der BARMER Bad Rappenau. Laut Pflegereport litten 27 Prozent der pflegenden Angehörigen aus dem Landkreis Heilbronn im Jahr 2017 an Depressionen und elf Prozent unter Belastungsstörungen wie Nervenzusammenbrüchen. In einer nach Alter und Geschlecht vergleichbaren Gruppe von Nicht-Pflegenden im Landkreis Heilbronn kamen Depressionen (22 Prozent) und Belastungsstörungen (acht Prozent) seltener vor.
Pflegende Angehörige leiden öfter unter Rückenschmerzen
Auch der körperliche Zustand von pflegenden Angehörigen ist im Landkreis Heilbronn schlechter als der von Nicht-Pflegenden. So waren laut Pflegereport 54 Prozent der pflegenden Angehörigen im Jahr 2017 wegen Rückenschmerzen bei ihrem Arzt. Die nach Alter und Geschlecht vergleichbare Gruppe Nicht-Pflegender musste sich seltener wegen Rückenschmerzen in ärztliche Behandlung begeben (50 Prozent). „Pflegende Angehörige werden oft als größter Pflegedienst der Nation bezeichnet. Der Pflegereport zeigt, wie dringend sie Hilfe für sich selbst brauchen“, sagt Müller. Daher biete die BARMER für ihre Versicherten kostenlos das Seminar „Ich pflege – auch mich“ an. Hier würden die Teilnehmer lernen, wie sie sich trotz der anstrengenden Pflegesituation entlasten könnten. Mehr unter www.barmer.de/pflege.
Quelle: Marion Busacker