Der Deutsche Gewerkschaftsbund, die ausbildungswillige Jugend und Personaler Sinsheims im Jugendhaus Sinsheim
(zg) Das erste Vorstellungsgespräch! Aufregung macht sich breit. Was ziehe ich an? Welche Erwartungen muss ich erfüllen? Habe ich Chancen auf dem Ausbildungsmarkt? Diese Fragen und noch viele weitere stellt sich jeder junge Mensch einmal zum ersten Mal im Leben. Insgesamt 18 Schüler der Klasse 8 der Carl-Orff-Schule sowie einer berufsvorbereitenden Klasse der Albert-Schweitzer-Schule in Sinsheim waren in der glücklichen Lage, diese im Rahmen eines Planspiels im Unterricht vorbereiten zu können und am Tag des Geschehens üben zu dürfen. Veranstalterin war auch in diesem Jahr wieder die Jugendberufshilfe der Stadt Sinsheim (Ursula Niehaus). Hierzu waren fünf Teamplayer des DGBs angereist, die dann nach einer kurzen und routinierten Umbauphase das Jugendhaus in ein modernes Assessmentcenter verwandelten. Der schalldichte Musikraum wurde flugs zum Beratungszimmer der Lebensberatungsstelle (sehr passend), der Fitnessraum zum Büro des Berufsberaters der Agentur für Arbeit Heidelberg (die Agentur macht fit), der Bistrobereich und der Saal entfalteten sich zur Bühne für Vorstellungsgespräche und Beratungstermine bei der Gewerkschaft.
Begonnen wurde mit einem kurzen Einstellungstest, der die Teilnehmenden schon ins Schwitzen brachte. Der Check Point wurde durch den DGB in Starbesetzung geführt. Die Gewerkschafter lotsten die jungen Menschen souverän durch das Planspiel. Jeder erhielt hier Spielkarten, die Einladungen zu Vorstellungsgesprächen, zur Lebensberatungsstelle, zur Gewerkschaftsberatung oder zur Agentur für Arbeit enthielten. Viel Spielfreude bewiesen in ihren Rollen hier die Personalabteilung der Stadt Sinsheim (Herr Kai Kohlenberger und Frau Jessica Allgaier), Herr Klaus Gaude (Buchhandlung Doll), Herr Peter Kunz (Ausbildung Metall der Friedrich-Hecker-Schule Sinsheim), Frau Sabine Schneider (Ausbildungsküche der Carl-Orff-Schule) sowie der Berufsberater Herr Thomas Aasamets von der Agentur für Arbeit Heidelberg und nicht zuletzt der Schulsozialarbeiter Herr Erik Barth vom beruflichen Schulzentrum Sinsheim in der Rolle des Lebensberaters.
Mit Hilfe des Planspiels (vom DGB entwickelt) konnten die jungen Menschen ihre persönlichen Berufswünsche realitätsnah entdecken, sie in ihrer aufwendig erarbeiteten Bewerbungsmappe fixieren und im jeweiligen Vorstellungsgespräch überzeugend vortragen. Blitzschnell wurde Herr Gaude so zum Autohändler oder die Personalabteilung der Stadt Sinsheim zum Handwerksbetrieb. Alle erhielten ein Feedback und bei viel Erfolg auch Praktikumsverträge oder sogar Ausbildungsverträge. Absichtlich eingebaute arbeitsrechtliche Fehler ( z.B. nur 6 Urlaubs-Tage im ersten Ausbildungsjahr) wurden durch den DGB beraten und die Rechte als Azubis in spe wurden anschließend eingefordert.
Durch die passgenaue und realitätsnahe bis deckungsgleiche Besetzung der Akteure vor Ort (hierfür war Frau Niehaus verantwortlich), war es sogar möglich, den jungen Menschen realistische Stellen bzw. Schulplätze oder reale Entwicklungsangebote zu vermitteln.
Das Jugendhaus Sinsheim war der ideale Austragungsort und ermöglichte eine konzentrierte und angenehme Atmosphäre. Alle Akteure waren begeistert. Die Jugendlichen werden gewiss von diesem Planspiel in ihrer Berufswahl und in ihren Vorstellungsgesprächen profitieren.
Quelle: Stadt Sinsheim