Landtagsvizepräsident Born bei mobiler Bürgersprechstunde auf dem Altlußheimer Aktivspielplatz
Altlußheim. Bürgerinnen und Bürger jeden Alters hatten vorigen Montag die Möglichkeit, sich mit Landtagsvizepräsident Daniel Born im Rahmen seiner mobilen Bürgersprechstunde auszutauschen: Der SPD-Abgeordnete war im Wahlkreis unterwegs und erwartete seine kleinen und großen Gesprächspartner auf dem Aktivspielplatz an der Friedenstraße in Altlußheim. Auf den ersten Blick eine ungewöhnliche Location für die politische Auseinandersetzung – nicht so für Born: „Spielplätze, Marktplätze, Fußballplätze – hier begegnen wir uns. Und wo wir uns begegnen, da wächst auch unsere Demokratie. Demokratie beginnt im Alltag. Mit der mobilen Bürgersprechstunde komme ich an die Orte, an denen Menschen zusammenkommen. Damit möchte ich zeigen: Politik findet vor der eigenen Haustür statt – und zwar im eigentlichen Wortsinn: Die Ausstattung des Spielplatzes, die Gestaltung der Vorgärten in der Umgebung, der Radweg, der daran vorbeiführt, die Frage, wie der Müll eingesammelt wird – das sind Themen, wo ich mich für gute Lösungen stark mache“, erklärt Born.
Bürgermeister Uwe Grempels, der gemeinsam mit dem SPD-Landtagsabgeordneten vor Ort war, kann das nur bestätigen: „Die Themen, mit denen sich die Verwaltung beschäftigt und gute Lösungen für die Altlußheimer sucht, sind so vielfältig wie das Leben selbst. Und sie werden immer komplexer.“ Ob es um Infrastrukturprojekte geht, deren Verwirklichung vor zahlreichen Hürden von der Finanzierung bis zu Naturschutzauflagen steht, oder die Unterbringung geflüchteter Menschen: Vorhaben im Bereich Migration, Mobilität, Klimaschutz und ähnlich wichtige Zukunftsprojekte müssten bei der Bürgerschaft vor Ort auf Akzeptanz treffen und umsetzbar sein.
Die Altlußheimer SPD-Gemeinderätin Charlotte Jung-Cron, die sich seit vielen Jahren intensiv in der Unterstützung für geflüchtete Menschen engagiert, betont beim Spielplatzbesuch: „Man fühlt sich an einem Ort nur wohl, wenn man ihn mitgestalten kann. Das gilt auch für die Menschen, die hier eine neue Heimat suchen. Die Integration dieser Menschen, die Krieg und Not zur Flucht veranlasst hat, gelingt nur mit einer nachhaltigen Kommunalpolitik.“ In der lockeren Austauschrunde kann sie viele Beispiele nennen, wo Hilfe willkommen ist – vom Erwerb des neuen Deutschlandtickets bis zu Sprachfördermaßnahmen für die Jüngsten.
Zu seinem Herzensthema Bildung ist natürlich auch Experte Born an diesem Nachmittag gefragt. „Hat die Politik die brisante Lage in den Kitas wirklich auf dem Schirm?“, wird der Sprecher für frühkindliche Bildung von einer Bürgerin gefragt. „Die Lage ist vielerorts dramatisch. Das pädagogische Fachpersonal schlägt in unseren Kitas zu Recht Alarm. Fachkräfte und Familien überschreiten gleichermaßen ihre
Belastungsgrenzen“, beschreibt Born die Herausforderungen, vor denen das Kita-System steht. Er plädiert für einen Kita-Gipfel und beschreibt der Fragestellerin seine klare Vorstellung, was dort verhandelt werden soll: „Wirkliche Entlastung würde zum Beispiel die Einstellung zusätzlicher Verwaltungs- und Hauswirtschaftskräfte bringen, damit sich die pädagogischen Fachkräfte auf das Wichtigste konzentrieren können: die Kinder. Und wir brauchen endlich eine funktionierende Ausbildungsoffensive mit dem Ausbau der Praxisintegrierten Ausbildung und flächendeckenden und qualitätsvollen Möglichkeiten für den Direkteinstieg.“
Fast 17.000 fehlende Fachkräfte in den baden-württembergischen Kindertageseinrichtungen – eine Herkulesaufgabe. Mit klugen Konzepten, die mit Ernsthaftigkeit und Nachdruck umgesetzt werden, aber kein Ding der Unmöglichkeit, ist der hiesige Abgeordnete sicher. Was für Born wohl wirklich schwer werden wird: Die Beschwerde der Dritt- bzw. Viertklässlerinnen zu bearbeiten, die die Gelegenheit nutzten, ihren Wunsch einem echten Politiker mit auf den Weg zu geben: „Bitte schaffen Sie die Hausaufgaben ab!“
Quelle: Daniel Born MdL