Baden‑Württemberg: Höchste Teuerungsrate am Bau seit Februar 2012
Die Bauleistungspreise im Südwesten gewinnen immer stärker an Fahrt. Nach Angaben des Statistischen Landesamtes stiegen im 1. Quartal 2017 (Berichtsmonat Februar) die Bauleistungspreise für den Neubau von Wohngebäuden gegenüber dem Vorjahresquartal um 2,8 Prozent auf einen Indexstand von 116,7 (Basis 2010=100). Dies markiert den höchsten Preisanstieg am Bau seit dem 1. Quartal 2012. Zugleich liegt der Preisanstieg nun seit mehr als zwei Jahren konstant bei zwei Prozent oder darüber. Im Vergleich zum Vorquartal stiegen die Bauleistungspreise im 1. Quartal 2017 um 1,3 Prozent. Dies ist der höchste Quartalsanstieg seit 10 Jahren, als im 1. Quartal 2007 die Preise von Bauleistungen sprunghaft um mehr als 4,3 Prozent nach oben schossen.
Bei den Rohbauarbeiten für Wohngebäude verteuerten sich die Bauleistungspreise im Vergleich zum 1. Quartal 2016 um 2,6 Prozent. Zugelegt haben insbesondere die Preise für Betonarbeiten (3,9 Prozent) und für Erdarbeiten (3,4 Prozent). Zimmer- und Holzbauarbeiten verteuerten sich dagegen lediglich um 0,8 Prozent. Kräftig angezogen haben die Preise für Ausbauarbeiten (2,9 Prozent). Für einen starken Preisauftrieb sorgten unter anderem die Arbeiten für Nieder- und Mittelspannungsanlagen, die sich binnen Jahresfrist um 6,4 Prozent verteuerten sowie die Preissteigerungen für Metallbauarbeiten (5,5 Prozent) und Arbeiten für Blitzschutzanlagen (4,7 Prozent). Am anderen Ende standen die Estricharbeiten, deren Preise um 0,7 Prozent zulegten. Arbeiten für die Instandhaltung von Wohngebäuden verteuerten sich im 1. Quartal 2017 um 3,1 Prozent, für Schönheitsreparaturen in einer Wohnung musste 2,6 Prozent mehr bezahlt werden. Im Nichtwohnungsbau legten die Bauleistungspreise für Bürogebäude um 3,4 Prozent zu. Bei gewerblichen Betriebsgebäuden lag der Preisanstieg bei 3,3 Prozent, hier erhöhten sich mit 3,6 Prozent die Preise für Ausbauarbeiten deutlich. Nicht ganz so stark war der Anstieg für Arbeiten im Straßenbau (2,1 Prozent) und für Ortskanäle 1,5 Prozent.
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg