Ein relativ unscheinbarer und preiswerter Versicherungsvertrag hat es durchaus in sich, zählt er doch zu den wichtigsten überhaupt: die Privathaftpflichtversicherung. Und doch verzichtet immer noch ein großer Teil der Haushalte auf diesen wertvollen Schutz – hier ein Überblick.
Private Haftpflicht – wovor sie effektiv schützt
Es lässt sich nun einmal nicht vermeiden, dass im alltäglichen Leben Unvorhergesehenes passiert: Ein Fahrradfahrer kollidiert versehentlich mit anderen Verkehrsteilnehmern oder Fußgängern, der Besucher einer Ausstellung stößt mit der Tasche eine Plastik um oder ein Kind, das einem davon fliegenden Luftballon hinterher läuft, sorgt für einen Auffahrunfall, weil ein Pkw heftig abbremst – die Schadensfälle sind ausgesprochen vielfältig. In einem Punkt jedoch besteht Einigkeit: Allen Geschädigten steht Schadenersatz zu, und dafür ist der Verursacher mit seinem gesamten Privatvermögen haftbar zu machen. Viele wissen nicht, was eine private Haftpflichtversicherung ist. Doch diese Frage lässt sich schnell klären, denn sie ist die Versicherung, die in all den eben genannten Fällen hilft.
Es sind solche Forderungen für fahrlässig oder grob fahrlässig verursachte Schäden, die eine Privathaftpflichtversicherung so wichtig machen. Die Versicherung übernimmt nämlich zunächst die Prüfung der Forderungen – und zwar der Sache und der Höhe nach. Stellt sich deren Rechtmäßigkeit heraus, entschädigt die private Haftpflicht die Anspruchsteller zum Zeitwert der beschädigten Sachen. Bei den Personenschäden, also wenn ein Dritter gesundheitlich beeinträchtigt wurde, werden die kompletten Behandlungs- und Therapiekosten, aber auch die Aufwendungen für Medikamente, Schmerzensgelder oder vom Geschädigten eingeschalteten Rechtsanwälte übernommen. Sollte es sich um eine dauerhafte Beeinträchtigung handeln, übernimmt die Privathaftpflicht sogar einen entsprechenden finanziellen Ausgleich.
Ergibt die Prüfung jedoch, dass die Schadenersatzforderungen jeglicher Grundlage entbehren, wehrt die private Haftpflicht diese ab – bei Bedarf auch unter Einschaltung von Gutachten und Sachverständigen vor Gericht. Schon vor diesem Hintergrund wird klar, dass für die relativ niedrigen Beiträge enorme Leistungen geboten werden.
Die Qual der Wahl – wichtige Kriterien einer Privathaftpflicht
Auch wenn die Deckungssummen für Personen- und Sachschäden zunächst sehr hoch erscheinen, relativiert sich dies angesichts der Kosten, die bei einem Personenschaden entstehen können. Sich hier ausreichend abzusichern, empfiehlt sich also ebenso wie der Einschluss von Mietsachschäden: Verursacht ein Mieter nämlich beispielsweise fahrlässig oder grob fahrlässig einen Brand in der Wohnung, leistet seine Hausratversicherung Ersatz für das eigene Inventar, für die Schäden an der Bausubstanz wird sich der Vermieter jedoch schadlos halten.
Darüber hinaus sind die Ausdehnung des Versicherungsschutzes auf das Ausland und der Einschluss einer Forderungsausfallversicherung sinnvoll. Sollte der Versicherte nämlich selbst durch einen Dritten geschädigt werden und dieser weder eine Privathaftplicht haben, noch den Schadenersatz aus eigener Tasche leisten können, würde die eigene Versicherung dafür aufkommen – sicher ist sicher.
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