Taktik und Personal:
Eine sehr wichtige Personalie wurde schon am Freitagabend geklärt: Markus Gisdol konnte das Bett nach seiner Grippe verlassen und an der Seitenlinie stehen. Aufs Feld schickte er sein Team im gewohnten 4-2-3-1.
Vor Oliver Baumann – bei seiner ersten Rückkehr nach Freiburg – bildeten Andreas Beck, David Abraham, Ermin Bicakcic und Jin-Su Kim die Viererkette. Im defensiven Mittelfeld agierten Pirmin Schwegler und VfB-Siegtorschütze Sebastian Rudy.
Die Offensive bestand nominell aus Kevin Volland, Roberto Firmino, Sejad Salihovic und Anthony Modeste. Defensiv das gleiche Bild wie zuletzt – die offensiven Außen Volland und Salihovic rückten neben die „Sechser“ um eine zweite Viererkette aufzubauen. Firmino störte in vorderster Linie neben Modeste.
Im Vergleich zum ersten Derby vor Wochenfrist insgesamt drei Änderungen – Modeste, Salihovic und Abraham schafften den Sprung in die Startelf.
Der Spielfilm:
9. Minute: Erster Abschluss der Partie. Die Hausherren versuchen ihr Glück aus 14 Metern in Person von Darida. Seinen Flachschuss pariert Oliver Baumann aber ohne Probleme.
26. Minute: Der SC Freiburg geht in Führung. Schmid bringt einen Freistoß aus dem Halbfeld an den zweiten Pfosten und Höhn hat zu viel Platz. Er hält den rechten Schlappen hin. 1:0 für die Hausherren.
39. Minute: Ja, Wahnsinn. Wir nutzen mal die Floskel: „Wie aus dem Nichts“. Die TSG hatte noch keine echte Chance, dann lässt Modeste einen langen Ball mit der Brust vor Vollands Füße tropfen. 25 Meter. Linker Strahl. Unhaltbar! 1:1. Marke Traumtor.
45. Minute: Konfusion in der Freiburger Abwehr. Rudy zieht durchs Zentrum Richtung Strafraum und will Modeste bedienen. Der Ball kommt auf Umwegen zu Volland, der mit dem rechten Fuß aus 17 Metern den Schlenzer probiert. Deutlich drüber.
50. Minute: Verdammte Axt, war das knapp. Die TSG presst, Salihovic erobert den Ball und gibt an Modeste weiter. Der zieht den Sprint an, zieht mit rechts aus 20 Metern ab und zielt so knapp daneben. Von der Tribüne sah das nach maximal sieben Zentimetern aus. Bürki wäre da gewesen? Wir wagen die Prognose: nein!
52. Minute: Was für ein Riesenpfund vom eingewechselten Eugen Polanski. Per Dropkick aus 30 Metern. Bürki fliegt und fliegt und kann das Ding tatsächlich an den Pfosten lenken. Diesem Knaller fehlt nur die Krönung. „Hoffe“ drückt!
59. Minute: Oliver Baumann kann sich wieder auszeichnen. Er pariert einen strammen Schuss von Günter aus 17 Metern.
67. Minute: Toller Angriff der TSG. Firmino findet die Gasse und Modeste. Der lässt seinen Gegenspieler im Strafraum aussteigen und schlenzt dann mit links in Richtung Bürki-Kasten. Leider zu ungenau. Der Keeper ist da.
69. Minute: Aiaiai, das muss es doch sein. Volland mit dem Traumsolo an die Grundlinie. Er sieht im Zentrum Modeste. Der wird bedrängt, kommt im Fallen aber zum Abschluss. Am kurzen Pfosten vorbei. Unglaublich. Die Belohnung für eine starke zweite Halbzeit fehlt.
88. Minute: Andreas Beck versucht es noch einmal. Von rechts zieht er in die Mitte und dann mit links aus 18 Metern ab. Dem Schuss fehlt das Tempo. Bürki ist auf dem Posten.
90. Minute: Gagelmann stellt den Freiburger Torrejon vom Platz. Der hatte beim TSG-Konter Elyounoussi gelegt. Wir sagen mal – kann man geben, muss man nicht zwingend. Spielentscheidend war das nicht mehr.
Die Szene des Spiels:
In der 37. Minute lief Schiedsrichter Peter Gagelmann plötzlich zum vierten Offiziellen. Spieler, Trainer, Zuschauer – alle wussten nicht so recht, was Sache ist. Der Unparteiische ließ sich eine Flasche Wasser geben und spülte sein Auge aus. Nette Geste von SCF-Trainer Christian Streich. Er bot dem Schiedsrichter Hilfe durch seine medizinische Abteilung an. Aber bei Gagelmann ging es auch so weiter.
Die Zahl des Spiels: 55 & 62
Die TSG gewann im Schwarzwald-Stadion 55 Prozent aller Zweikämpfe. Das ist ein starker Wert. Nach der Pause waren es sogar überragende 62 Prozent. Besonders stark war „Hoffe“ in der Luft – dort gingen unglaubliche 75 Prozent der Duelle an die TSG. Schade, dass dabei kein Sieg heraussprang.
Quelle: TSG 1899 Hoffenheim
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