Anerkennungsverfahren wird voraussichtlich im 1. Halbjahr 2020 abgeschlossen
(zg) Die AVR Bioabfallvergärungsanlage in Sinsheim produziert ausgezeichneten Kompost für die regionale Landwirtschaft. Dieses Testat kann die AVR BioTerra GmbH & Co.KG als verantwortlicher Anlagenbetreiber demnächst auch schwarz auf weiß und mit einem höchst offiziellen Gütesiegel vorweisen. Voraussichtlich im 1. Halbjahr 2020 wird die Bundesgütegemeinschaft Kompost (BGK) nach zuvor erfolgten Qualitätskontrollen und dem abschließenden Anerkennungsverfahren das „RAL-Gütezeichen Kompost“ verleihen, vorausgesetzt, die engmaschigen Qualitätskriterien sind vollständig erfüllt. Das Prüfzeugnis der Bundesgütegemeinschaft Kompost dient dann als offizielle Düngemitteldeklaration nach gesetzlichen Vorgaben, es weißt Nährstoffe, Bestandteile, Fremdstoffe und Störstoffe aus, beschreibt die Herkunft und gibt Empfehlungen zum korrekten Einsatz.
Dass die umfangreichen Prüfungen zum Nachweis der einwandfreien Qualität des Kompostes allesamt erfolgreich absolviert werden, daran haben weder die AVR BioTerra GmbH & Co.KG noch der zukünftige Vermarktungs- und Beratungspartner, die RETERRA Südwest GmbH, irgendwelche Zweifel. „Unser erklärter Anspruch ist es, bei der Kompostproduktion einen kontinuierlichen Qualitätsstandard zu sichern, der sogar über die gesetzlich vorgeschriebenen Kriterien der Düngemittelverordnung hinausgeht. Nur so können wir der regionalen Landwirtschaft langfristig ein einwandfreies und hochwertiges Produkt zur Verfügung stellen. Deshalb ist unser Kompost hygienisiert, es gibt keine Belastung mit Bakterien, Pilzen, Samen oder Viren, etwaige Fremdstoffe wie beispielsweise Glas, Steine, Metall und Schwermetalle unterliegen strengen Grenzwerten und sämtliche Inputmaterialen sind transparent und eindeutig deklariert. So will es die offizielle Qualitätskontrolle und so wollen wir es selbstverständlich auch“, informiert Steffen Jung. Der Betriebsleiter der AVR BioTerra GmbH & Co.KG und sein Team haben sich auf die monatlichen Probeentnahmen, die von einem externen Fachlabor derzeit durchgeführt werden, entsprechend gut vorbereitet. „Zwei Mal im Jahr, jeweils im Sommer und im Winter, wird zusätzlich eine so genannte Hygieneprozessprüfung angesetzt. Damit wird der Nachweis geführt, dass der Kompost hygienisch sauber und unbedenklich zu verwenden ist“, erklärt Jung und weist darauf hin, dass eine erste Prüfung dieser Art in diesem Sommer bereits erfolgreich absolviert wurde.
Die jährlich rund 60.000 Tonnen biogener Abfälle werden in der AVR Bioabfallvergärungsanlage, die am 25. September 2019 offiziell in Betrieb genommen wurde, zu wertvollem Biogas verarbeitet, kompostiert und anschließend vom Partner RETERRA Südwest GmbH vermarktet. Der Kompost ersetzt mineralischen Dünger, er verfügt über eine hohe Wasseraufnahmefähigkeit bei Starkregen und eine erstaunliche Speicherfähigkeit bei etwaigen Dürreperioden. Die regionale Landwirtschaft verfügt damit langfristig über einen wertvollen, organischen Dünger, der zudem als Torfersatz im privaten und kommerziellen Gartenbau Verwendung finden kann.
Last but not least wird durch die Kompostproduktion in der AVR Bioabfallvergärungsanlage der Nährstoffkreislauf geschlossen: Die Nährstoffe, die den Böden durch die Produktion von Lebensmitteln entzogenen wurden, werden den Ackerflächen wieder zurückgegeben. Organische Stoffe im Kompost beleben zudem die Böden und fördern die Biodiversität. Nicht zu vergessen: Kompost bindet Kohlenstoff, der folglich nicht als klimaschädliches CO2 in die Atmosphäre abgegeben wird.
Quelle: Stephan Grittmann