CDU-Abgeordnete Schebesta, Harbarth und Schütte bei der Lebenshilfe Sinsheim
(zg) Der Dialog mit Mitgliedern des Vereinsbeirats und dem geschäftsführenden Vorstand Roland Bauer der Lebenshilfe Sinsheim stand am heutigen Freitag im Mittelpunkt eines Informationsbesuchs des Landtagsabgeordneten Volker Schebesta, Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg und des Bundestagsabgeordneten Dr. Stephan Harbarth, stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, bei der „Lebenshilfe Sinsheim – Verein für Menschen mit geistiger Behinderung e.V.“.
Begleitet wurden die beiden Christdemokraten vom Landtagsabgeordneten Dr. Albrecht Schütte (Wahlkreis Sinsheim) und dem CDU-Ortsverbandsvorsitzenden Wolfgang Binder. Auch Oberbürgermeister Jörg Albrecht nahm zeitweise an dem Gedankenaustausch teil.
Lag dem einen die Sauberkeit des Sinsheimer Bahnhofes und eine Videoüberwachung desselben am Herzen, so ging es anderen während der Diskussion und bei einer vorausgegangenen Besichtigung des Förder- und Betreuungsbereiches um die Themen Bildungspolitik und Inklusion, um eine bessere Teilhabe behinderter Menschen an der Gesellschaft, um die Betreuungskosten, eine angemessene Bezahlung der Mitarbeiter und die Gewinnung qualifizierten Personals.
„Der Mensch zuerst – dafür stehen wir hier alle“, machten die Diskussionsteilnehmer gerade mit Blick auf die Schwer- oder Mehrfachbehinderten deutlich.
„Uns geht es darum, dass das Wunsch- und Wahlrecht von Menschen mit Behinderungen ernst genommen und respektiert wird“, so ein Mitarbeiter. Zum stets heiß diskutierten Thema Inklusion fand Bauer klare Worte: „Inklusion muss man von den Schwächsten her denken. Wer bei der Inklusion bei den Leistungsstarken beginnt, der wird scheitern.“
Dem pflichtete ein Diskussionsteilnehmer, der einen behinderten Sohn hat, bei: „Im Augenblick stellt sich das für mich wie folgt dar: Inklusion, ob Du willst oder nicht. Mittlerweile wird da richtig Druck ausgeübt.“ Dies gelte auch mit Blick auf den Arbeitsmarkt: „Früher hat es geheißen: Gebt Behinderten eine Chance, heute ist man ins andere Extrem gefallen. Wo bleibt da das Recht auf Selbstbestimmung?“
Auch die Schwierigkeiten, mit denen Rollstuhlfahrer oft zu kämpfen haben, wurden angesprochen.
„Ich hoffe, das hört sich jetzt nicht zu negativ an. Natürlich gibt es auch viel Positives zu berichten“, so Bauer zu den CDU-Politikern.
„Nein, machen Sie sich keine Gedanken, ich bin gerade wegen den Themen gekommen, bei denen es nicht so rund läuft“, antwortete Staatssekretär Schebesta, der sich in diesem Zusammenhang gleich notierte, dass die Lebenshilfe nunmehr seit 15 Jahren um ein neues Wohnhaus kämpft und die Förderrichtlinien des Landes Baden-Württemberg hierbei eine maßgebliche Rolle spielen.