Jens Brandenburg und Michael Theurer besuchen Roche Diagnostics Mannheim
Der stellvertretende Vorsitzende der FDP-Bundestagsfraktion Michael Theurer und der Walldorfer FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Jens Brandenburg besuchten im Rahmen ihrer Kurpfälzer Sommertour das weltbekannte Pharmaunternehmen Roche in Mannheim. Begleitet wurden sie von der neu gewählten Mannheimer FDP-Stadträtin Professorin Dr. Katrin Kölbl.
Das 1896 gegründete Pharmaunternehmen hat in Deutschland rund 16.500 Mitarbeiter an fünf Standorten. Spezialisiert ist es auf die Entwicklung neuartiger Diagnostika und personalisierter Medikamente. Der Standort Mannheim ist mit 8.300 Mitarbeitern der zweitgrößte Arbeitgeber der Region und versteht sich selbst nicht nur als Chemiestandort, sondern auch als Hightech- und Innovationsstandort.
Ein wichtiger Forschungsbereich ist die personalisierte Medizin, die jedem Patienten eine optimale Behandlung ermöglichen soll. Hierzu setzt Roche auf die digitale Auswertung von Beobachtungsdaten, um die Vor- und Nachteile von Medizinprodukten bewerten und diese individueller und wirkungsvoller einsetzen zu können. Es stehe jedoch in Deutschland immer wieder der Datenschutz einer Effizienzsteigerung der Gesundheitsvorsorge gegenüber, gab das Unternehmen zu bedenken. Einen möglichen Lösungsweg sahen die Gesprächspartner im estnischen Modell. Dort ist eine Verwendung digitaler Daten im Gesundheitsbereich möglich, wird aber durch eine adäquate und qualitativ hochwertige Datenerfassung und streng Vorschriften kontrolliert.
Michael Theurer freute sich über die große Innovationskraft des Unternehmens und betonte, die Politik müsse der wirtschaftlichen Schaffenskraft mehr Freiraum lassen: „Die deutsche Wirtschaft und ihre Beschäftigten sind auf sturmfeste wirtschaftspolitische Rahmenbedingungen angewiesen. Deutschland braucht eine Offensive für Inlandsinvestitionen“, so der Wirtschaftspolitiker. Die planwirtschaftliche Industriestrategie von Bundeswirtschaftsminister Altmaier sei ein schwerer Wettbewerbsnachteil für die heimische Wirtschaft. Erforderlich seien vielmehr Entlastungen und spürbare Investitionen in die Infrastruktur.
Zur Stärkung des Innovationsstandorts Deutschland sei die Förderung von Start-Ups unverzichtbar, berichte der Leiter der Öffentlichkeitsarbeit Dr. Volker Lodwig seinen Gästen: „Wir unterstützen Mannheimer und Heidelberger Start-ups bei der Vermarktung ihrer Ideen. Die Region soll für Gründer als Standort attraktiver werden“, so Lodwig. Für die Metropolregion Rhein-Neckar sieht Brandenburg die Chance, Gründungen stärker im Verbund zu fördern: „Als regionale Marke können wir für Gründer attraktiver und sichtbarer sein. Mannheim steht doch nicht im Wettbewerb mit Heidelberg, sondern unsere Region mit Berlin und anderen Metropolen.“ Er begrüßte die Forderung des Unternehmens nach einer gemeinsamen Landingpage mit Fort- und Weiterbildungskalender für die gesamte Region.
Am Mannheimer Standort werden dauerhaft 250 junge Menschen in 15 verschiedenen Berufsfeldern ausgebildet. Da die Auszubildenden immer heterogener werden, müsse auch die Ausbildung weiter individualisiert werden, stellte Ausbildungsleiterin Dr. Elke Schwing fest. Daher kooperiere Roche mit Einrichtungen wie der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg und fördere vor allem die Selbstlernkompetenz der Azubis. Von der Politik wünschte sich die Trainings- und Ausbildungsleiterin bessere Ausstattung der Berufsschulen und flexiblere Anpassung der Ausbildungsrahmenpläne.
„Die digitale Arbeitswelt stellt ganz neue Herausforderungen an Berufsbilder. Wer nach guten Fachkräften ruft, muss viel stärker in die berufliche Bildung investieren“, stimmte ihr der Bildungspolitiker Brandenburg zu. Auch die langfristige Finanzierung der Ausbaukurse an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) sei ein wichtiges Anliegen des Unternehmens, so Schwing weiter. Die DHBW ist Ausbildungspartner des Unternehmens. Knapp die Hälfte der Auszubildenden sind Studierende der Dualen Hochschule. „Dass wir für Roche Diagnostics der bevorzugt Partner für das duale Studium sind, spricht für die Qualität unseres Studienangebots“, stellte Kölbl fest, die Professorin an der DHBW in Mannheim ist.
Quelle: Julia Klein