für Dienstag, 22.September 2015
Heute Mittag ist der Himmel weitgehend bedeckt und vom Rhein her kommt Regen auf. Erste Tropfen können bis zur Alb fallen, südöstlich davon bleibt es noch trocken. Am Nachmittag verstärkt sich der Regen etwas, bis zum Abend zieht er sich nach Oberschwaben zurück. Dahinter kommt es noch zu einzelnen Schauern. Die Luft wird auf Werte zwischen 13 Grad im Bergland und bis zu 18 Grad am Rhein und im mittleren Neckarraum erwärmt. Der Wind weht schwach bis mäßig, in Böen zeitweise frisch aus Südwest. Im Bergland kommt es zu starken Böen, in Gipfellagen des Südschwarzwaldes zu Sturmböen.
In der Nacht zu Mittwoch regnet es bei dichter Bewölkung häufig, teils schauerartig verstärkt und südlich der Donau auch länger anhaltend. Die Tiefstwerte liegen bei 11 bis 5 Grad. In den Hochlagen des Schwarzwaldes treten stürmische Böen, auf exponierten Gipfeln Sturmböen aus Südwest auf.
für Mittwoch, 23.September 2015
Am Mittwoch ist es stark bewölkt bis bedeckt und es fällt zeitweise Regen. Am Nachmittag lässt der Regen nach, vereinzelt kommt es dann noch zu Schauern. Die Höchstwerte liegen zwischen 9 Grad im Bergland und maximal 17 Grad am Rhein. Der schwache bis mäßige Wind aus Südwest lebt böig auf. In den Gipfellagen des Schwarzwaldes werden zunächst stürmische Böen erwartet, bevor sich zum Nachmittag der Wind abschwächt.
In der Nacht zu Donnerstag ist es zunächst meist stark bewölkt und hier und da fällt noch etwas Regen. In der zweiten Nachthälfte lockern die Wolken teilweise auf, dann bildet sich streckenweise Nebel. Die Luft kühlt auf 11 bis 4 Grad ab.
für Donnerstag, 24.September 2015
Am Donnerstag stellt sich nach teils zäher Auflösung von Nebel und Hochnebel ein freundlicher Mix aus Sonne und Wolken ein. Die Luft erwärmt sich auf 14 Grad im Bergland und bis zu 20 Grad im Breisgau. Der schwache bis mäßige Wind kommt aus südwestlichen, teils unterschiedlichen Richtungen.
In der Nacht zu Freitag klart es verbreitet auf und es bildet sich wieder örtlich Nebel oder Hochnebel. Die Tiefstwerte liegen zwischen 10 und 2 Grad.
für Freitag, 25.September 2015
Am Freitag ist es in der Südhälfte nach Nebelauflösung bei nur geringer Bewölkung überwiegend freundlich. Im Nordwesten ziehen dagegen Wolkenfelder durch, es bleibt aber auch dort meist trocken. Die Höchstwerte erreichen 14 Grad im Bergland bis 22 Grad im Rheintal. Der Wind weht schwach aus West bis Nordwest.
In der Nacht zu Samstag ist es gebietsweise stark bewölkt, aber meist trocken. Teils lockern die Wolken auf, sodass sich stellenweise Nebel bildet. Die Luft kühlt sich auf 10 bis 4 Grad ab.
Deutschlandübersicht:
Offenbach, Dienstag, den 22.09.2015, 11:30 Uhr –
„Das Wetter in Deutschland wird derzeit von dem Tiefdrucksystem um „Nasar I & II“ geprägt. Während sich „Nasar I“ mit Kern in der östlichen Nordsee befindet, liegt „Nasar II“ gegen Mittag etwa ausgangs des Ärmelkanals. Eingerahmt wird der Tiefdruckkomplex von zwei kräftigen Hochdruckgebieten. Im Osten mit Zentrum über Osteuropa befindet sich weiterhin Hoch „Maybrit“, im Westen über dem östlichen Atlantik liegt das Azorenhoch vor Anker.
Da sich das Azorenhoch nur unwesentlich verlagert und auch „Maybrit“ nicht freiwillig ihren Platz räumt, bleibt dem tiefen Druck um „Nasar“ zunächst nur die Möglichkeit sich südwärts auszuweiten. Entsprechend sind die Auswirkungen bis in den Mittelmeerraum zu spüren, wo im Golf von Genua eine Zyklogenese in Gang kommt und ein neues Tief entstehen lässt. Grund hierfür ist die nordwestliche bis westliche Grundströmung die gegen die Westalpen drückt und so eine sogenannte Lee-Zyklogenese in Gang setzt.
Insgesamt sorgen zunächst die Tiefausläufer von „Nasar I & II“ sowie dynamische Prozesse aufgrund der Luftdruck- und Strömungsverhältnisse in höheren Luftschichten (Trogvorderseite) für Hebung (Aufsteigen von Luft) und schließlich für Wolken (Ausfallen der Feuchte im Kondensationsniveau) und Niederschlag (Bildung von Regentropfen aus Wolkentropfen durch Kollision, Koaliszenz und Sublimation). Die Folge sind schauerartige Regenfälle, die im Nordwesten, in der kältesten Luft in der Höhe (5500 m) und somit starken vertikalen Umlagerungen (sehr labile Schichtung – kalte Luft ist schwer und will absinken, warme leicht und will aufsteigen), lokal sogar mit einzelnen Gewittern einhergehen können.
An den Alpen setzt zudem länger anhaltender Regen ein, der auch im Zusammenhang mit der Lee-Zyklogenese südlich der Alpen zu sehen ist. Im Zusammenspiel mit den Tiefausläufern, die sich ans neue Tief andocken und nördlich der Alpen somit ins schleifen geraten, wird stetig Luft gehoben. Gleichermaßen kann viel Feuchte aus der Mittelmeerregion einfließen. Vor allem vorderseitig des Genuatiefs wird warme und feuchte Mittelmeerluft nach Norden gegen die Ostalpen gedrückt und zum Aufsteigen gezwungen. Während das südöstliche Deutschland nur am Rande getroffen wird und es im Dauerregen auf 24 stündige Regenmengen bis 25 l/qm, im Stau auch bis 35 l/qm bringt, muss weiter südlich im nördlichen Italien sowie Teilen Österreich mit Niederschlagsmengen teils deutlich über 50 l/qm in 24 Stunden gerechnet werden. Da rückseitig des Tiefs von Nordwesten her gleichzeitig kältere Luft einfließt, sinkt auch die Schneefallgrenze deutlich ab. Auf der Alpennordseite können die Schneeflocken teilwe ise bis auf 1600 Meter fallen, weiter südlich liegt sie etwas höher. Insgesamt muss oberhalb von 2000 Metern mit reichlich Neuschnee gerechnet werden.
Auch im weiteren Verlauf der Woche sowie am Wochenende bleibt die Luftdruckverteilung grob erhalten. Der tiefe Luftdruck von Island bis nach Griechenland wird weiterhin von hohem Luftdruck über Osteuropa und dem östlichen Atlantik eingerahmt. Jedoch gibt es einen kleinen aber feinen Unterschied, der vor allem das Wetter in Deutschland beeinflusst. Denn zwischen dem ausgeprägten Tiefdrucksystem zwischen Grönland und der Nordsee sowie den Mittelmeertiefs über Italien, dem Balken und Griechenland, kann sich das Azorenhoch wie eine Zunge über Frankreich und Deutschland hinweg bis nach Polen ausbreiten und schließlich sogar eine Brücke zu Hoch „Maybrit“ schlagen. Allerdings sind der hohe Luftdruck und somit auch die Auswirkungen zunächst nur schwach ausgeprägt. Zwar gibt es absinkende Luftströmungen, die zu Wolkenauflockerungen führen, allerdings sorgen die meist noch zyklonalen Strömungsverhältnisse in der Höhe nicht für eitel Sonnenschein. Am meisten profitiert d er Südwesten des Landes von den verbesserten atmosphärischen Bedingungen. Dort kann die Sonne zum Wochenende auch längere Zeit scheinen. Ansonsten herrscht wohl ein Wolken-Sonne-Mix vor. In den Regionen, die am dichtesten zum tiefen Luftdruck liegen, also der Nordwesten sowie der Südosten müssen dagegen auch mit dichteren Wolkenfeldern und zeitweiligem Regen leben. Da Deutschland vorerst aber weiter eher auf der Ostseite des hohen Luftdrucks liegt und somit nördliche kalte Winde vorherrschen, können trotz größerer Sonnenanteile die Temperaturen nicht wesentlich ansteigen. Meist liegen die Höchstwerte von Donnerstag bis Dienstag zwischen 15 und 20 Grad, sodass der witterungsabschnitt eher an den goldenen Herbst als an den Altweibersommer erinnert! „
Quelle: DWD