Straßenmeisterei des Rhein-Neckar-Kreises erntet Obst zur Erhaltung des Baumbestands
(zg) „Die Apfelernte fällt dieses Jahr üppig aus“, freut sich der Betriebsdienstleiter der Straßenmeistereien im Rhein-Neckar-Kreis, Matthias Knörzer. Doch vielerorts vergammelt das Obst am Baum oder auf dem Boden. Keinen scheint es zu kümmern, was damit passiert. „Und genau dieser Sache haben wir uns angenommen“, so Knörzer, „denn eine der vielfältigen Aufgaben der Straßenmeistereien im Rhein-Neckar-Kreis ist die Pflege von Straßenbegleitgrün und Ausgleichsflächen.“ Auf vielen dieser Flächen an den Bundes-, Landes- und Kreisstraßen stehen Obstbäume bzw. zum Teil landschaftsprägende Bäume. Durch gezielte Schnittmaßnahmen in den letzten Jahren reagieren die Bäume nun mit einem oft überdurchschnittlichen Fruchtbehang.
Um diese Früchte sinnvoll zu verwerten, hat das Straßenbauamt im Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis die Aktion „Reifes Obst für neue Bäume“ ins Leben gerufen. In Zusammenarbeit mit dem Landschaftserhaltungsverband Rhein-Neckar e.V. (LEV) und der Firma Falter Fruchtsaft GmbH in Heddesbach haben die Mitarbeitenden der Straßenmeisterei Neckarbischofsheim das Obst geerntet, welches anschließend von der Firma Falter zu naturtrübem Apfelsaft in Streuobstqualität verarbeitet wurde. Abgerechnet wird über ein spezielles Aufpreismodell der Firma.
„Mit dem Erlös aus der Ernteaktion werden abgängige Obstbäume am klassifizierten Straßennetz ersetzt“, erklärt Knörzer die Idee und ergänzt weiter: „ Hierbei wird in Abstimmung mit dem LEV auf alte, regionale Sorten Wert gelegt. So ist es zum Bespiel geplant, Arten wie den „Kumpfenapfel, den „Schönen aus Wiesloch“ oder die „Weilersche Mostbirne nachzupflanzen.“ In diesem Herbst können somit rund 30 Bäume gesetzt werden.
„Mit dieser Aktion leistet der Rhein-Neckar-Kreis einen kleinen Betrag zum Erhalt der Streuobstbäume in der freien Landschaft im Kraichgau, im Odenwald und auch in der Rheinebene“, freut sich auch Landrat Stefan Dallinger. Geplant sei, auch in Zukunft das anfallende Obst sinnvoll zu verwerten und mit dem Erlös Projekte im Sinne des Naturschutzes anzustoßen.
Quelle: Silke Hartmann